2. November 2007 in Deutschland
Passauer Bischof Schraml: "Wahres Christsein lebt immer in solcher Spannung. Es läßt sich ein in den Widerstreit der Geister"
Passau (kath.net/iop)
Der Passauer Bischof Wilhelm Schraml hat am Donnerstag im Passauer Dom betont: das Fest Allerheiligen mit dem Gräbergang und dem Gedenken an den Tod sowie die Toten fordere im Grunde eine Menge Mut. Denn man müsse eigentlich vieles hinter sich lassen: den Alltag und die Geschichte dieser Zeit, unsere Tagesfragen und Zeitprobleme, die berechnende Kühnheit, mit der wir so gerne Geschichte machen möchten, und auch die Resignation, in der wir einfach den Dingen ihren Lauf lassen. Aus all dem sind wir herausgefordert, auf Menschen zu sehen, um die nichts mehr ist von dem, was uns bedrängt und beengt.
Allerheiligen, so der Bischof, sei auch das Fest der Zeugenschaft und der Ermutigung zum geistigen Kampf. Wahres Christsein lebe immer in solcher Spannung. Es lasse sich ein in den Widerstreit der Geister. Es weiß sich herausgefordert zum Anderssein, unter ein anderes Gesetz gestellt, als unter die Lebensregeln der Zeit. Die Bergpredigt sei die Ethik der Christen und die acht Seligpreisungen ihr Gewissensspiegel, den sie sich selber und ihrer Umwelt vorzuhalten haben.
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