Von einer Neuevangelisierung hört man bei diesen Personen kaum etwas

27. November 2007 in Deutschland


Regensburger Generalvikar Fuchs: Ein paar kleine Gruppierungen, die immer noch an den Lieblingsthemen der 60er und 70er Jahre hängen und in einer stark politisierten Sicht die Kirche revolutionieren wollen


Regensburg (kath.net/pdr)
Anlässlich des 5. Jahrestages der Bischofsweihe von Bischof Gerhard Ludwig feierten am Sonntag zahlreiche Gläubige eine Pontifikalvesper im Hohen Dom St. Peter. Musikalisch gestalteten die Regensburger Domspatzen unter der Leitung von Domkapellmeister Roland Büchner die Vesper.

"Wollte ich Menschen gefallen, so wäre ich kein Knecht Christi", mit diesem Wort des Apostels Paulus begann Bischof Gerhard Ludwig seine Predigt, in der er auf die vergangenen fünf Jahre zurückblickte. "Ein glaubhafter Zeuge Christi zu sein, das Evangelium standhaft zu verkünden, das ist die Aufgabe eines Bischofs. Gerade in unserer säkularisierten Zeit müssen die Hirten der Kirche Christi darauf achten, dass die Gedanken der Menschen nicht von Propaganda vernebelt werden.

Wir dürfen uns keine kommunistische, nationalsozialistische oder sonstige Ideologie wie im 20. Jahrhundert einreden lassen, sondern sind alle miteinander aufgerufen, als Christen treu zu dem einen Evangelium zu stehen". Nur in der vollen Einheit mit der Kirche könnten wir unserer Sendung als Christen gerecht werden.

„Was einige nicht wahrhaben wollen ist, dass unser Bistum im Kern ganz gesund ist“, so der Regensburger Bischof weiter. „So viele gute Priester, so viele engagierte Mitarbeiter, so viele gläubige Menschen befinden sich auf dem Weg der Nachfolge Christi. Wir dürfen nie vergessen, dass wir für die Menschen da sein wollen, nichts soll uns von diesem Weg abbringen“. Der Bischof rief dazu auf, auch für die Menschen da zu sein, die den Weg zu Christus noch nicht gefunden hätten. „Nehmen wir auch in Zukunft alle Kräfte zusammen und orientieren wir uns an Christus. Ihm allein sollen wir gefallen, er allein soll unsere Schritte lenken."

Nach der Pontifikalvesper im Hohen Dom St. Peter sprachen einige Vertreter kurze Grußworte, bevor der Regensburger Bischof die alljährlich am Christkönigstag stattfindende Verleihung der päpstlichen und bischöflichen Ehrungen vornahm.

Generalvikar Michael Fuchs erinnerte sich in seinem Grußwort an die Bischofsweihe vor fünf Jahren. „Mit kraftvollen Worten hat Bischof Gerhard Ludwig sein Amt angetreten. Heute, nach den ersten fünf Jahren Ihres Episkopats, sehe ich, wie sehr Ihre Worte damals die Situation in unserem Land getroffen haben. Entgegen manchem, lauen Selbstverständlichkeits-Katholizismus, der sich auf der 60er Jahre-Welle ausruhen möchte, betonen Sie immer wieder: Die Mission beginnt bei jedem kleinen Kind von vorne. Um diese Weitergabe des Glaubens mühen Sie sich, mit aller Kraft und allem Herzen“. Dabei spüre man Ihre sieben Jahre als Kaplan, und die 15 Jahre seelsorglicher Mithilfe in einer Münchner Pfarrei.

Bischof Gerhard Ludwig habe sich von seinem Weg auch nicht abbringen lassen durch ein paar kleine Gruppierungen, die „immer noch an den Lieblingsthemen der 60er und 70er Jahre hängen und in einer stark politisierten Sicht die Kirche revolutionieren wollen“. Von einer Neuevangelisierung in Christus oder einer Durchdringung der Gesellschaft mit christlichen Werten höre man bei diesen Personen kaum etwas. Mit großem Mut ginge der Bischof gegen diese Zerstörungstendenzen vor. „Wir danken für fünf Jahre mutigen, schwungvollen und segensreichen Wirkens in unserer Diözese“.

Regionaldekan Johann Strunz betonte, es ginge Bischof Gerhard Ludwig nie um seine Person, sondern immer um die Sache. „Ich kenne nur wenige Bischöfe, die sich so engagiert haben und unentwegt in ihrem Bistum unterwegs sind. Trotz vieler übergeordneter Aufgaben haben Sie Ihre Diözese nie vernachlässigt. Besonders gerne denke ich an die Regionalbesuche zurück, zu denen Sie für jeweils eine ganze Woche in alle acht Regionen des Bistums gereist sind. Ich kann nur wünschen, dass Ihre Arbeit Früchte trägt für die Neuevangelisierung unserer Diözese.“

Klaus Hofbauer, MdB, richtete sich in seiner Eigenschaft als Mitglied im Diözesansteuerausschuss an den Bischof. „Die Finanzen der Diözese liegen Ihnen in besonderem Maße am Herzen. Wir Mitglieder im Steuerausschuss schätzen die effektive und zielorientierte Leitung durch Sie“. Die Finanzen im Bistum seien in Ordnung, betonte Hofbauer. Im Gegensatz zu anderen Bistümern würde ein wesentlicher Anteil der Steuereinnahmen an die Pfarreien weitergeleitet. Bischof Gerhard Ludwig sei ein „Mann der Basis“, dessen ständige Präsenz in den Pfarreien von den Menschen gut angenommen werde.

Für den Diözesanpastoralrat richtete Franz Spichtinger ein Grußwort an den Bischof. Spichtinger war ehemals Vorsitzender des Diözesanrates gewesen, der vor zwei Jahren in den Pastoralrat und das Diözesankomitee übergegangen ist. „An Ihrem Weihetag hatte ich die Ehre, Ihnen die Treue der Laien in unserer Diözese zuzusagen. Wir waren und sind als Gläubige aufgefordert, uns mit Ihnen zu identifizieren. Sie geben Orientierung und beziehen Position, auch dafür sind wir Ihnen zu großem Dank verpflichtet.“

Bischof Frantisek Radkovsky, der eigens aus der Nachbardiözese Pilsen nach Regensburg gekommen war, verband seine Grüße mit dem Dank für die „brüderliche Hilfe, die Ihre Diözese leistet“. „Die Bedingungen bei uns sind ganz anders. Der Druck des Kommunismus und des Konsumismus hat vielleicht noch schwierigere Folgen als hier. Aber ich spüre immer mehr, dass die Menschen wieder nach Orientierung, nach Gott suchen.“

Foto: (c) kath.net


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