14. Februar 2008 in Weltkirche
KATH.NET-Serie zur Ostkirche mit Christoph Brey, Bamberg
Bamberg (www.kath.net)
Die katholische Kirche gedenkt am 14. Februar zweier Heiliger mit großer, auch ökumenischer Bedeutung. Es sind dies die Brüder Kyrill und Method. Beide stammen aus dem nordgriechischen Thessaloniki und wurden im frühen 9. Jahrhundert geboren. Kyrill, der auf den Namen Konstantin getauft war und Method, der Michael hieß, wurden beide Priester und gingen in das Zentrum des byzantinischen Christentums, nach Konstatinopel, dem heutigen Istanbul. Kyrill wurde dort schnell Bibliothekar an der kaiserlichen Bibliothek bei der Hagia Sophia und erwarb sich einen großen Ruf als Wissenschaftler. Sein Bruder Method zog sich in ein Kloster zurück.
Um das Jahr 861 wurden sie als Missionare ausgesandt, um den Völkern, die zwischen Wolga und Dnjepr wohnten, das Christentum zu bringen. Da diese Völker eine eigene Sprache, das Slawische, besaßen, mussten die beiden Missionare die Hl. Schrift sowie die liturgischen Texte übersetzen. Bis zu dieser Zeit war das Slawische allerdings noch keine Schriftsprache, so machte sich Kyrill ans Werk, eine Schrift zu erarbeiten, mit der die Texte auch aufgeschrieben werden konnten. Diese Schrift nennt man Glagoliza, es ist die älteste slawische Schrift und basiert auf dem griechischen Alphabet.
Papst Johannes VIII. bestätigte 880 die slawische Liturgie mit den Worten: "Derselbe Gott, der die drei hauptsächlichen Sprachen, nämlich die hebräische, griechische und lateinische Sprache, geschaffen hat, er hat auch alle anderen Sprachen zu seinem Lob und zu seiner Ehre geschaffen."
Das kyrillische Alphabet, nach Kyrill benannt, stammt allerdings nicht von ihm oder seinem Bruder. Die Wissenschaftler sind sich heute einig, dass dieses Alphabet in Bulgarien im 9. Jahrhundert entstanden sein muss.
Kyrill ging nach der Mission, bereits schwer krank nach Rom und zog sich dort in ein Kloster zurück, wo er am 14. Februar des Jahres 869 verstarb. Sein Bruder Method starb am 6. April 885 wahrscheinlich in Mähren.
Westkirche und Ostkirche verehren beide seit langem als Heilige. Die Kirchen des Ostens feiern am 14. Februar den hl. Kyrill, am 06. April den hl. Method und am 11. Mai beide zusammen.
Aufgrund ihrer großen Bedeutung für die Christianisierung Europas hat im Jahr 1980 Papst Johannes Paul II. den Gedenktag der beiden Brüder in den Rang eines Festes erhoben und sie zu Schutzpatronen Europas erklärt.
Im Tagesgebet der Festmesse heißt es: "Gott, du Heil aller Menschen, du hast durch die Brüder Cyrill und Methodius den slawischen Völkern das Licht deiner Wahrheit geschenkt. Gib, dass wir deine Lehre mit bereitem Herzen aufnehmen und zu einem Volk werden, das im wahren Glauben und im rechten Bekenntnis geeint ist."
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