16. Februar 2008 in Aktuelles
"Pro Missa Tridentina": Messorte haben sich seit Summorum Pontificum verdoppelt - 50 Initiativen an verschiedenen Orten blockiert - In Dänemark erstmals Hl. Messen in außerordentlichen Form an Sonntagen
München (www.kath.net)
Die Vereinigung "Pro Missa Tridentina" (PMT) hat Kritik am Pressebericht von Kardinal Karl Lehmann und die damit verbundenen Aussagen zur Umsetzung des Motu Proprio SummorumPontificum geübt. Im Presseberichtstand wörtlich: "Im Blick auf die zahlenmäßige Entwicklung von Anträgen und Genehmigungen für die Meßfeier in der außerordentlichenForm des Römischen Ritus zeigt sich, daß keine erhebliche Zunahme zu verzeichnen ist. Die Vollversammlung bestätigt nochmals, daß Antrag und Genehmigung von Meßfeiern in deraußerordentlichen Form unmittelbar zwischen den Gläubigen und ihrem Pfarrer geregelt werden. Kommen Gläubige aus mehreren Pfarreien zusammen, ist der Diözesanbischof zuständig. Initiativen zur Förderung der Meßfeiern in der außerordentlichen Form kommt keine Vermittler bzw. Anwaltsfunktion in den diözesanen Genehmigungsverfahren zu."
Laut einem Bericht der KNA-Agentur meinte Lehmann bei der Pressekonferenz auch, dass entsprechende Unterschriftenlisten von Initiativen, die sich einen Vertretungsanspruch anmaßen, einer Überprüfung nichtstandgehalten haben. Der Kardinal behauptete weiters, dass dort häufig Namen mehrfach aufgetaucht seien oder sogar Kinder unterschrieben hätten.
PMT betont in einer Stellungnahme gegenüber KATH.NET, dass die Angaben von Lehmann falsch seien. Laut der Vereinigung gab es 1997 23 Orten in Deutschland, wo öffentlich diese Liturgiegefeiert wurde. Anfang Juli 2007, das heißt vor der Veröffentlichung des Motu Proprio "Summorum Pontificum", waren es circa 35 Messorte. Ende Dezember 2007 gab es 78 Messorte. Die Anzahl hatte sich daher laut "Pro Missa Tridentina" mehr als verdoppelt. Seit dem 1. Januar sind weitere zehn Messorte hinzugekommen. Außerdem haben über 50 Initiativen anverschiedenen Orten in Deutschland einen Antrag gestellt, dem bis jetzt nicht stattgegeben wurde, darunter auch in Gießen im Bistum Mainz, wo laut Angaben von PMT seit September 2002 eine große Gruppe von Gläubigen auf die Genehmigung wartet. Auch in Konstanz gibt es laut der Vereinigung Probleme. Dort liegen seit mehreren Jahren Anträge am Ordinariat in Freiburg, die noch nicht stattgegeben wurde. Inzwischen sollen bereits 13 Priester bereit sein, im Erzbistum Freiburg die Hl. Messe in der außerordentlichen Form zu feiern. PMT betonte, dass es daher "eine wesentliche Zunahme" gibt und diese noch deutlicher wäre, "wenn in den Ordinariaten nicht so viel Obstruktion vorhanden wäre".
KATH.NET-Leser Jacob Schwartz aus Dänemark berichtet uns, dass am Sonntag, den 3. Februar dieses Jahres, in der Herz-Jesu Kirche in Kopenhagen die erste heilige Messe nach dem Messbuch von 1962 seit 35 Jahren zelebriert wurde. Bereits im Jahre 2003 beauftragte Bischof Czeslaw Kozon einen Diözesanpriester mit der regelmässigen Zelebration der heiligen Messe in der alten Liturgie. Die Messen fanden einmal pro Monat in der großen Kapelle einer Schule im Zentrum Kopenhagens statt. Die Herz-Jesu-Kirche war lange ein bedeutendes Zentrum der Mission für die Gesellschaft Jesu und wird heute noch von Jesuiten betreut und geleitet. Auch dort gab es am Anfang Schwierigkeiten. Die ursprüngliche Bitte, die im September eingereicht wurde, bezog sich auf heilige Messen in der außerordentlichen Form an allen Sonn- und Feiertagen. Dies wurde zuerst abgelehnt. Nach einem Rekurs beim Bischof und Beratungen mit dem zuständigen Pfarrer wurde dann beschlossen, dass die heilige Messe in der außerordentlichen Form jeden ersten und dritten Sonntag im Monat zelebriert werden darf.
KATHTUBE: Fotos aus Dänemark von der Hl. Messe in der außerordentlichen Form
Fotos: (c) Jacob Schwartz
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