27. Februar 2008 in Deutschland
Der Bedarf liege bei 40 Prozent, sagt die Deutsche Hospiz Stiftung. Sie fordert eine bessere Versorgung.
Düsseldorf (www.kath.net) Die hospizliche und palliative Versorgung in Deutschland ist aus Sicht der Betroffenen noch immer mangelhaft. Das erklärte der Geschäftsführende Vorstand der Deutschen Hospiz Stiftung, Eugen Brysch, bei der Präsentation der HPCV-Studie am Dienstag in Düsseldorf.
In dieser Studie untersuchte die Patientenschutzorganisation der Schwerstkranken und Sterbenden die Versorgungssituation im Bereich der hospizlichen Begleitung und der Palliative-Care-Versorgung in Deutschland. Erstmals haben wir Informationen darüber, wo genau Menschen in ihrer letzten Lebensphase versorgt werden, erläutert Brysch.
Demnach wurden nur 6,2 Prozent der insgesamt rund 820.000 verstorbenen Menschen in Deutschland ehrenamtlich hospizlich begleitet: der größte Teil (3,1 Prozent) davon zuhause, nur 1,7 Prozent im Pflegeheim und 1,4 Prozent im Krankenhaus.
Auch stationär sieht es nicht besser aus. Hier wurden im vergangenen Jahr rund 18.400 Menschen (2,2 Prozent) in einem Hospiz betreut. Die größten Zuwachsraten hinsichtlich des Versorgungsgrades erreichte mit 4,1 Prozent der palliative Bereich.
Für die Betroffenen sind diese Ergebnisse eine Katastrophe, warnt Brysch. Geht die Entwicklungsgeschwindigkeit in gleichem Maße weiter, werden auch nachfolgende Generationen in Fragen hospizlicher und palliativer Begleitung völlig unterversorgt ihr Lebensende verbringen müssen.
Durch die Einführung des Rechtsanspruchs auf spezialisierte ambulante Palliativversorgung sei zumindest innerhalb der nächsten Jahre mit einem Anstieg des palliativen Versorgungsgrades auf mindestens 10 Prozent zu rechnen.
Nötig sei ein palliativer Versorgungsgrad von rund 40 Prozent, erklärte Brysch. Wenn wir die Würde der Menschen auch am Lebensende ernst nehmen wollen, muss jetzt dringend gehandelt werden - sonst gibt es keine überzeugenden Konzepte gegen aktive Sterbehilfe und assistierten Suizid.
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