Ferkelbuch erzeugt bei Kindern 'angst- und abscheubesetzte Bilder'

11. März 2008 in Deutschland


Das Bistum Rottenburg-Stuttgart nahm zur Debatte um das Buch "Wo bitte geht’s zu Gott?" Stellung, das die drei monotheistischen Religionen diffamiert und verhöhnt.


Stuttgart (www.kath.net) Die Diözese Rottenburg-Stuttgart kritisiert, dass das Buch „Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel. Ein Buch für alle, die sich nichts vormachen lassen“ nicht als jugendgefährdend eingestuft wurde.

Das Kinderbuch wurde durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften als nicht antisemitisch beurteilt und daher nicht indiziert. Eine Indizierung war durch das Bundesfamilienministerium beantragt worden.

Auch die zuständige Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg, bei der die Diözese Rottenburg-Stuttgart eine Prüfung bezüglich des Straftatbestands der Volksverhetzung (§ 130 Abs. 2 StGB) beantragt hatte, stellte weder diesen Tatbestand noch eine Beschimpfung von Bekenntnissen nach § 166 Abs. 1 StGB fest.

Das Bistum bedauere diese Entscheidungen, heißt es in einer Stellungnahme am Montag. „Denn durch diese kann in der Öffentlichkeit der Eindruck entstehen, dieses Buch sei für Kinder geeignet und diene einer seriösen religionskritischen Aufklärung – ein Eindruck, der auch durch Autoren und Verlag nachdrücklich gefördert wird.“

Es bleibe eine ernst zu nehmende und diskussionswürdige Frage, „warum die Verletzung des religiösen Empfindens anderer Menschen und insbesondere von Kindern, die dagegen wehrlos sind, kein Tatbestand der Jugendgefährdung sei“.

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart bekräftigt in der Stellungnahme „die ablehnende Beurteilung dieses pseudoaufklärerischen Machwerks“. Der Verzicht auf Anklageerhebung bzw. Indizierung bedeute keine positive Würdigung von Inhalt und Illustration durch die entsprechenden Institutionen. „Fragen der Seriosität, der pädagogischen Verantwortung, des Niveaus oder einfach des Anstands können mit strafrechtlichen Kategorien nicht erfasst werden.“

Der Pressesprecher der Diözese Rottenburg-Stuttgart hatte am 17. Dezember 2007 bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Aschaffenburg eine strafrechtliche Prüfung beantragt. Das Buch, so lautete die Begründung, verfolge das Ziel, Kindern den Gottesglauben der drei monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam als unsinnig zu erklären.

Dieses Ziel werde durch eine „extrem diffamierende und mit blasphemischen Äußerungen versehene Karikierung dieser Religionen“ angestrebt. Das Buch habe antisemitischen Charakter und betreibe antichristliche und antiislamische Hetze.

In der Vorstellungswelt von Kindern würden „angst- und abscheubesetzte Bilder erzeugt, die eine offene Begegnung mit diesen Religionen und mit Religion insgesamt verhindern können“, warnte das Bistum. In dem Buch finde nicht Aufklärung statt, „sondern Indoktrination ohne jede Dialektik oder Differenzierung“. Es sei „dogmatischer als die Dogmatiken der Religionen, denen in diesem Buch Dogmatismus vorgeworfen wird“.


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