US-Demokraten ‚Partei des Todes’

1. Oktober 2008 in Weltkirche


Für eine konsequente Vorgehensweise aller US-Bischöfe gegenüber Abtreibungs-Politikern spricht sich Raymond Burke, Präfekt des Obersten Gerichts im Vatikan, aus.


Vatikan (kath.net) „Mittlerweile riskiert die Demokratische Partei, endgültig eine ‚Partei des Todes’ zu werden“, sagt Raymond Burke, der neue Präfekt der Apostolischen Signatur gegenüber der italienischen katholischen Tageszeitung „L’Avvenire“ am Samstag. Der ehemalige Erzbischof von St. Louis im US-Bundessaat Missouri ergänzt: „Und das sage ich mit dem Tod im Herzen.“

Die Linie der Demokraten schmerze ihn besonders, da gerade diese Partei einst den katholischen Einwanderern – „unseren Eltern und Großeltern“ – am meisten bei der erfolgreichen Integration geholfen habe. „Aber jetzt ist sie nicht mehr dieselbe.“ Vereinzelt gebe es Pro-Life-Politiker in ihren Reihen, aber “leider selten”.

Als Bischof und Kirchenrechtsexperte setzte sich Burke dafür ein, Pro-Abtreibungs-Politikern die Kommunion zu verweigern. Obwohl einige US-Bischöfe (wie Charles Chaput aus Denver oder Peter Jugis von Charlotte) diese Position teilen, hat die US-Bischofkonferenz diese Regel nicht allgemein übernommen, sondern das Vorgehen jedem Bischof frei gestellt.

“Ich persönlich habe immer betont, dass es eine einheitliche Position geben müsse, um die Einheit der Kirche zu zeigen und diese schwer wiegende Frage zu behandeln.“ In letzter Zeit beobachte Burke allerdings eine Annäherung einiger Bischöfe an seine Sicht, speziell nach den „falschen und tendenziösen“ Aussagen der katholischen Demokraten Nancy Pelosi
und Joe Biden.

Der Brief Kardinal Joseph Ratzingers von 2004 an die US-amerikanischen Bischöfe werde nie verteilt, bedauert Burke. Darin verteidigte der damalige Präfekt der Glaubenskongregation die kirchenrechtliche Position, dass nicht die Kommunion empfangen dürfe, wer sich hartnäckig und öffentlich einer schweren Sünde schuldig macht. „Und es ist logisch, dass jemand, der öffentlich und hartnäckig Handlungen setzt, die eine durchgeführte Abtreibung begünstigen, in diese Kategorie fällt”, ergänzt Raymond Burke.

Die Situation in Europa kenne er nicht. Er wisse nicht, warum diese Diskussion in Europa praktisch nicht geführt werde.

Burke berichtet auch von der Begegnung mit einem protestantischen US-Politiker, der ihn gefragt habe, ob die katholische Kirche ihre Position zur Abtreibung denn geändert habe. Als Burke das verneinte, zeigte sich der Protestant verwundert über das Abstimmungsverhalten seiner katholischen Kollegen, das still und heimlich immer abtreibungsfreundlicher werde.

“Ich bin überzeugt, dass die Kirche in diesem Punkt immer sehr klar sein muss”, betont Burke. „Das katholische Kirchenrecht, das als oberstes Gesetz das Heil der Seelen hat, ist eine Form von Barmherzigkeit. Es hilft, besser zu verstehen, was gut und was böse ist“.


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