18. November 2008 in Chronik
Der Sozialist und Arzt Tabare Vazquez legte ein Veto ein. Er halte es für besser, eine auf Solidarität gegründete Lösung zu suchen.
Montevideo (kath.net/idea) Mit seinem Veto hat der Präsident Uruguays, Tabare Vazquez (Montevideo), eine Liberalisierung der Abtreibungsgesetzgebung in dem südamerikanischen Land gestoppt. Mit 17 gegen 13 Stimmen hatte der Senat am 11. November einen Gesetzentwurf verabschiedet, der Abtreibungen in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen bei Gefahr für die Gesundheit der Mutter oder des Kindes sowie bei sozialen Indikationen, etwa Armut, straffrei gestellt hätte.
Die Befürworter wollten damit nach eigenen Angaben dazu beitragen, dass nicht mehr so viele Frauen nach illegalen Eingriffen sterben. Wie die Rundfunkanstalt BBC meldet, hatte der Sozialist und Mediziner Vazquez schon vorher angekündigt, dass er gegen den Gesetzesentwurf votieren werde.
Zur Erläuterung seines Vetos erklärte er: Unsere Gesetze können die Realität der Existenz menschlichen Lebens im Mutterleib nicht ignorieren. Er halte es für besser, eine auf Solidarität gegründete Lösung zu suchen, die der Frau die Möglichkeit gebe, ihr eigenes Leben wie auch das ihres Babys zu retten.
Wie in den meisten lateinamerikanischen Staaten ist eine Abtreibung in Uruguay derzeit zulässig, wenn die Frau vergewaltigt wurde oder ihr Leben auf dem Spiel steht. Das Veto des Präsidenten kann im Parlament mit einer Mehrheit von mindestens 60 Prozent überstimmt werden. Das wird als unwahrscheinlich angesehen. Von den 3,5 Millionen Einwohnern sind etwa 61 Prozent Katholiken, zwei Prozent Protestanten und der Rest Angehörige anderer Religionen.
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