20. Jänner 2009 in Aktuelles
Das Konzert für Georg Ratzinger in der Sixtinischen Kapelle sei nicht nur ein Glanzpunkt der klassischen Musik, sondern ein Höhepunkt kirchlichen Lebens gewesen, sagte Bischof Gerhard Ludwig Müller bei einem Pontifikalamt in Rom.
Rom (kath.net/pdr) Wir alle können Gott dafür danken, dass er uns dieses geistliche Brüderpaar geschenkt hat. Anlässlich des 85. Geburtstages von Georg Ratzinger, dem älteren Bruder des Papstes, feierte der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller am Sonntag in der Kirche Santa Maria della Pietà auf dem Campo Santo in Rom mit mehreren Hundert Gläubigen aus dem Bistum Regensburg ein feierliches Pontifikalamt.
Bereits am Vortag hatten die Regensburger Domspatzen mit dem Linzer Barockorchester LÓrfeo mit einem Festkonzert der C-Moll Messe von Wolfgang Amadeus Mozart in der Sixtinischen Kapelle unter Anwesenheit des Heiligen Vaters den ehemaligen Domkapellmeister gewürdigt. KATH.NET hat berichtet. So umrahmte der weltberühmte Knabenchor auch die Gottesdienstfeier musikalisch.
In seiner Predigt hob Bischof Gerhard Ludwig Müller hervor, dass Georg Ratzinger als ehemaliger Domkapellmeister sein ganzes bisheriges Dasein in einer stetigen tiefen geistlichen Erfahrung gelebt habe. Dabei habe er den Höhepunkt in der Auseinandersetzung mit der Geistlichen Musik gefunden. Der Priester und studierte Kirchenmusiker Georg Ratzinger war von 1964 bis 1994 Leiter der Regensburger Domspatzen, dem ältesten Kirchenchor der Welt, der seit 1000 Jahren ohne Unterbrechung besteht.
Was das Christsein präge, fuhr Bischof Müller fort, sei das stets Aufbauende. Daher könne durch die geistliche Musik die Verbreitung der Frohbotschaft, die einen jeden in das ewige Leben führe, maßgeblich mitgetragen werden. Das Konzert in der Sixtinischen Kapelle sei nicht nur ein Glanzpunkt der klassischen Musik, sondern ein Höhepunkt kirchlichen Lebens gewesen.
Durch die Anwesenheit von Papst Benedikt XVI. und des emeritierten Domkapellmeisters Georg Ratzinger als geistliches Brüderpaar sei die symbolische Verdichtung, die Kirche als festes Fundament, greifbar gewesen. Georg Ratzinger habe in der Tradition von Theobald Schrems die Regensburger Domspatzen zu Weltruhm verholfen.
Dies sei aber nicht das Wesentliche, sondern die Tatsache, dass geistliche Musik das Sinnbild für die Kirche Gottes darstelle, erklärte Bischof Gerhard Ludwig Müller und bezog sich dabei auf das Zweite Vatikanische Konzil, in dem die Musik nicht als schmückendes Beiwerk, sondern als notwendiger integrativer Bestandteil der Liturgie benannt werde.
Die Musik solle nicht zu einer Ausschaltung der Sinne führen, sondern dem Menschen begreifbar machen, zu welcher Würde er befähigt ist. Der Mensch verstehe sich in der Hingabe für den Anderen und begreife dadurch seine innere Freiheit, indem er sich Gott hingebe. Dies habe uns Georg Ratzinger durch sein 30jähriges Wirken gelehrt.
Wir alle können stolz darauf sein, dass durch dieses Wirken eine weltkirchliche Verbindung von Regensburg und Rom entstanden ist und Gott dafür danken, dass er uns allen dieses geistliche Brüderpaar geschenkt hat. Dafür ein herzliches Vergelt´s Gott!, hob Bischof Gerhard Ludwig Müller abschließend hervor.
Im Anschluss an die Gottesdienstfeier bedankten sich die Buben der Regensburger Domspatzen abermals mit einem Ständchen bei Georg Ratzinger, bevor sie die Gelegenheit hatten, dem ehemaligen Domkapellmeister über die Zeit seines beruflichen Wirkens Fragen zu stellen. Zum Ende hin konnten die Anwesenden dem Jubilar persönlich gratulieren.
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