Obama-Wahl: Vatikankritik an US-Bischöfen

29. Jänner 2009 in Chronik


Erzbischof Raymond Burke, der Präfekt des Obersten Gerichts im Vatikan, hat Kritik an einem Schreiben der US-Bischofskonferenz geübt, das im Vorfeld der US-Wahl für Verwirrung gesorgt hat


Rom (kath.net/LifeSiteNews.com)
Erzbischof Raymond Burke, der Präfekt des Obersten Gerichts im Vatikan, hat im Zusammenhang mit der Wahl von US-Präsident Barack Obama Kritik an einem Dokument der US-Bischöfe geübt, das laut Burke offensichtlich zur Verwirrung bei Gläubigen und zur "massiven Unterstützung" unter Katholiken für Obama geführt hat. Das Schreiben "Gewissensbildung für gläubige Staatsbürger" meinte, dass ein Katholik "im guten Gewissen" für eine Kandidaten stimme könne, der Abtreibung unterstütze, weil es dafür "andere schwerwiegende Gründe" gäbe. Dies könne man machen, solange man nicht beabsichtigt die Pro-Abtreibungs Position zu unterstützen.

Burke erinnerte aber auch daran, dass es eine große Anzahl der US-Bischöfe sehr klar und stark gesprochen habe, eine gewisse Anzahl aber nicht. Das Dokument der US-Bischöfe selbst habe aber am meisten Schaden angerichtet und für Verwirrung gesorgt, weil man die Sache des Lebensschutzes mit anderen verglichen habe. "Die Wirtschaftssituation, der Irak-Krieg oder was auch immer sind Sachen, die nicht auf der selben Stufe stehen wie etwas, das immer und überall böse ist, nämlich das Töten von unschuldigen und wehrlosen menschlichem Leben."

Kritik übte Burke in dem Zusammenhang auch an der Berichterstattung der Nachrichtenagentur CNS (Catholic News Service), die offizielle katholische Nachrichtenagentur der US-Bischöfe. Der Erzbischof meinte, dass die Agentur die Berichterstattung bei diesen Dingen überprüfen müsse und dem ganzen eine neue Ausrichtung geben sollte.


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