Kirchenpolitische Spielchen in letzter Minute?

3. Februar 2009 in Österreich


KATH.NET-Exklusiv: Die Wahl von Gerhard Maria Wagner sollte offenbar in letzter Minute verhindert werden.


Wien (www.kath.net) Medien machen Meinung. Rund um die Bischofsernennung des Windischgarstner Pfarrers Gerhard Maria Wagner bewahrheitete sich ein bekannter medienpolitischer Grundsatz: Wer als Erster berichtet, der hat die Nase vorn.

Wagner stand, noch ehe er offiziell ernannt wurde, mit dem Rücken an der Wand. Die (ver)öffentliche Meinung war massiv gegen ihn gesteuert worden. Die oberösterreichische Tageszeitung OÖN machte bereits ab Freitagabend massiv Stimmung gegen Wagner.

Nun darf man spekulieren: Wie war das möglich? Nur eine Handvoll Personen erfuhr nämlich am Freitag, dass Wagner zum Bischof ernannt werden sollte wie Kath.Net erfahren konnte. Das waren jene, die sich in irgendeiner Form darauf vorbereiten mussten.

Aus diesem Kreis spielte jemand am Freitag am Nachmittag den OÖN die Information zu. Dass diese Zeitung eine Hetzkampagne starten würde, war klar. Andere Zeitungen wie Krone, Kurier oder Volksblatt wären dazu offensichtlich nicht bereit gewesen. Ziel war es, entweder Wagner als Weihbischof noch zu verhindern oder ihm zumindest den Start unendlich schwer machen. Dies wusste der Informant für die OÖN genau.

Wer hatte Interesse an kirchenpolitischen Spielchen in letzter Minute? Sollte es tatsächlich ein kircheninterner Versuch gewesen sein, Wagner als Weihbischof zu verhindern, wie nach Informationen von KATH.NET jetzt in hohen kirchlichen Kreisen der Diözese Linz und der Erzdiözese Wien vermutet wird?

Die OÖN zitierten „Wiener Kirchenkreise“ als Quelle ihrer Information. Eines steht fest: Der Informant N. N. war mit medienpolitischen Grundsätzen bestens vertraut.

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