11. Februar 2009 in Österreich
Stimmen aus dem Vatikan: Warum es gerade Wagner wurde und die in Österreich herrschende Aufregung nicht geteilt wird.
Rom (kath.net) Im Vatikan reagiert man verhalten auf die Kritik in Österreich an dem neu ernannten Weihbischof für Linz, Gerhard Maria Wagner (Foto): Ich sehe das als die Neuauflage eines Themas, das schon gespielt wurde, sagt Kurienbischof Josef Clemens, Sekretär des Päpstlichen Rates für die Laien, und spielt damit etwa auf die Proteste gegen den ehemaligen St. Pöltner Bischof Kurt Krenn Ende der Achzigerjahre an. Das berichtet die Tageszeitung Die Presse.
Wagner hält sich derzeit in Rom auf; auch Erzbischof Christoph Schönborn von Wien und Bischof Egon Kapellari von Graz-Seckau besuchten diese Woche unabhängig voneinander den Papst. Schönborn traf Benedikt XVI. vergangenen Sonntag und Kapellari bleibt noch bis Donnerstag im Rahmen eines steirischen Dechantenbesuchs in Rom.
Der Mann hat in Rom studiert und promoviert, da entstehen Querverbindungen, erklärt Benedikt Steinschulte, der einzige deutschsprachige Referent im Päpstlichen Rat für soziale Kommunikationsmittel, die Wahl Wagners zum Weihbischof. Wagner studierte von 1974 1979 an der renommierten von Jesuiten geführten Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom und promovierte Summa cum laude. Die Ernennungsinformationen nach Rom lieferten laut Steinschulte Kardinal Schönborn, der Nuntius und an dritter Stelle gebe es eine informelle Struktur.
Man kann nicht eine Person auf drei Aussagen reduzieren, sagt Kurienbischof Clemens in Bezug auf Wagners Äußerungen über Harry Potter, den Tsunami oder den Hurrican Katrina, KATH.NET hat berichtet. Die mediale Aufregung in Österreich sei entstanden durch ungenaue Berichterstattung der Agenturen, einen Echoeffekt und stets neue Wiederholungen des Themas. Aus Wagners eigener Pfarre gebe es hingegen positive Zeugen: Ich kenne keinen Aufschrei gegen den Pfarrer aus Windischgarsten, sagte Bischof Clemens.
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