10. März 2009 in Österreich
Die "Aktion Kirchentreu" beschließt nach dem "Wagner-Rücktritt" die Ausweitung des Kirchenbeitragsboykotts in der Diözese Linz und die schrittweise Ausweitung auf andere österreichische Diözesen.
Linz (kath.net)
Die Gebetsinitiative "Kirchentreu" hat am Montag die Ausweitung des Kirchenbeitragsboykotts in der Diözese Linz beschlossen. In einer kath.net vorliegenden Stellungnahme heißt es: "Angesichts der jüngsten Ereignisse rund um die Bischofsernennung von Pfarrer Wagner sind die Missstände in der Diözese Linz wiederum offen zu Tage getreten. Der Heilige Vater und die kirchliche Hierarchie werden abgelehnt, bezahlte Funktionäre treten für die Zulassung des Frauenpriestertums ein, Liturgiemissbrauch ist in vielen Pfarreien an der Tagesordnung.
Dies wurde vor einigen Tagen auch nachdrücklich von der Bischofskonferenz verurteilt, die betont hat, dass es hierbei nicht nur um unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich Strukturen und Methoden, sondern letztlich um die Frage der sakramentalen Identität der katholischen Kirche gehe."
Die Initiative betont, dass man es nicht mehr mit dem Gewissen vereinbaren könne, wenn mit dem Kirchenbeitrag Personen unterstützt werden, die nachweislich gegen die römisch-katholische Kirche agieren. Dies betreffe insbesondere Laienfunktionäre, die "von der Kirche leben und gleichzeitig gegen die Einheit der Kirche agieren" aber auch Priester wie Dechant Josef Friedl, die ganz offen gegen Rom agieren. So hatte Friedl, der nach eigenen Angaben den Zölibat seit Jahren nicht hält, den Zölibat auf Zeit gefordert.
Aufgrund vieler Anfragen hat die Gebetsinitiative Kirchentreu die sofortige Ausweitung der Aktion in der Diözese Linz beschlossen und ersucht alle Linzer Gläubigen, den Kirchenbeitrag ab sofort auf das Kirchentreu-Konto einzuzahlen. Die Gruppierung teilt mit, dass in den nächsten Wochen eine sukzessive Ausweitung der Aktion auf mehrere andere österreichische Diözesen geplant ist, in denen solche oder ähnliche Missstände zu beklagen sind.
Die Initiative "Kirchentreu" wurde 2006 in der Diözese Linz gegründet und wird von Franz Gangl, einem früheren Mitarbeiter des Landes Oberösterreich, geleitet. Bis jetzt haben sich etwa 300 Personen aktiv beteiligt, die seit 2006 den Kirchenbeitrag auf ein Treuhandkonto überweisen. Sprecher der Vereinigung ist der Rechtsanwalt Gernot Steier aus Niederösterreich. Anlass für die Gründung war die umstrittene Jugend-CD der Diözese Linz, die an 19-jährige Kirchenbeitragszahler versendet wurde. Unter anderem wurde darauf zu Homosexuellen-Organisationen sowie zu Abtreibungsinstitutionen verlinkt.
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