13. März 2009 in Österreich
Der Wiener Kardinal ruft in einem Schreiben dazu auf, den Kirchenbeitrag zu zahlen und spricht von "vatikanischen Entscheidungen", die bei vielen Menschen "Unverständnis, manchmal auch Zorn" hervorgerufen haben
Wien (kath.net)
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn hat in einem Schreiben an österreichische Katholiken um Verständnis für die jüngsten Turbulenzen in der Kirche gebeten und dazu aufgerufen, dennoch den Kirchenbeitrag einzuzahlen wie der ORF berichtet. "Die vatikanischen Entscheidungen der
vergangenen Wochen haben bei vielen Menschen Unverständnis, manchmal auch Zorn hervorgerufen. Ich verstehe, was sie bewegt", meint der Kardinal. Die Kirche müsse ehrlich zugeben, dass Fehler gemacht worden seien. Schönborn: "Umso mehr ermutige ich Sie, auf dem gemeinsamen Weg zu bleiben."
Der Brief im Wortlaut:
Liebe Katholikinnen, liebe Katholiken! Die vatikanischen Entscheidungen der vergangenenWochen haben bei vielen
Menschen Unverständnis, manchmal auch Zorn hervorgerufen. Ich verstehe, was sie bewegt. Wir müssen ehrlich zugeben: Es sind Fehler gemacht worden.
Umso mehr ermutige ich Sie, auf dem gemeinsamen Weg zu bleiben.Treue bedeutet, in guten wie in schlechten Zeiten zueinander zu stehen. Ich denke an unsere 4.000 Pfarren in ganz Österreich, an die vielen Klöster, Schulen und sozialen Einrichtungen.
Dankbar denke ich an die unzähligen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade in einer Zeit zunehmender Wirtschaftskrise will die Kirche für viele Menschen ein Dach für die Seele sein. Ich danke auch Ihnen für IhreTreue und für die Unterstützung der kirchlichen Aufgaben,die wesentlich durch Ihren Kirchenbeitrag ermöglicht werden.Die Entscheidung der Regierung,den steuerlichen Absetzbetrag für den Kirchenbeitrag auf 200 Euro pro Person und Jahr zu verdoppeln, ist
eine zusätzliche Entlastung für die 3,7 Millionen Kirchenbeitragszahlerinnen und zahler in Österreich. Gleichzeitig ist es ein Zeichen derWertschätzung der guten und wichtigen Arbeit der Kirche in
unserem Land.
+ Christoph Kardinal Schönborn
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