Anzeige beim Obersten Kirchengericht in Rom gegen Linzer Bischof

19. März 2009 in Österreich


Dietmar Fischer, der Chef von HLI-Österreich, hat in Rom eine Anzeige gegen den Linzer Diözesanbischof eingereicht – Grund ist das bösartige Gerücht rund um den Rücktritt von Gerhard Wagner – Journalist Ertl übt heftige Kritik am 'Wagner-Gerücht'


Linz (kath.net)
Die Diözese Linz steht vor einer weiteren Aufregung - die Causa „Gerhard Maria Wagner“ und das damit in die Welt gesetzte Gerücht gegen Wagner dürfte noch ein Nachspiel in Rom haben. Der bekannte Lebensrechtler Dietmar Fischer von der Gruppe HLI (Human Life International) hat vor wenigen Tagen beim Obersten Gerichtshof des Vatikans Anzeige wegen Verdachts der Nötigung und Erpressung im Zusammenhang mit dem erzwungenen Rücktritt von Gerhard Maria Wagner eingereicht.

Die Anzeige richtet sich gegen das Linzer Domkapitel, aber auch gegen den Diözesanbischof Ludwig Schwarz, dem in der kath.net vorliegenden Anzeige Fischers „Verdacht der Beihilfe“ unterstellt wird.

In der kath.net vorliegenden Anzeige heißt es unter anderem: „Es liegt nicht nur der Verdacht der Erpressung vor, vielmehr wird die offensichtliche Nötigung und Erpressung auch durch Insiderberichte bestätigt. Auch die Befragung, Antworten und Reaktionen beteiligter Personen weisen auf den eindeutigen Tatbestand der Nötigung und Erpressung hin.“

Die Anzeige beschäftigt sich inhaltlich vor allem mit dem unbewiesenen Gerücht, laut dem Wagner einer Frau (Name ist kath.net bekannt) Geld für eine Abtreibung gegeben haben soll. Wagner selbst hat sich gegen das Gerücht in Interviews mit kath.net und der Tagespost gewehrt, auch ein Nachspiel auf rechtlicher Ebene ist noch möglich.

Dietmar Fischer meint gegenüber kath.net: „ Ohne die Fakten prüfen zu können und ohne Rechtsbeistand wurde Wagner wegen dem möglichen Schaden und Skandal für die Kirche gezwungen, sofort eine Erklärung zu unterschreiben, laut der er sowie die anderen Anwesenden mit niemand darüber reden dürfen. Somit ist also eindeutig der Tatbestand der Nötigung und Erpressung gegeben. Gerade Pfarrer Wagner ein Vergehen in dieser Frage der Abtreibung vorzuwerfen und ihn des Geldangebotes an ein Mädchen zur Durchführung einer Abtreibung zu bezichtigen, ist eine Ungeheuerlichkeit und infame Lüge.“

Fischer erklärte gegenüber kath.net, dass er in den letzten 2-3 Wochen etliche Beweise gesammelt habe, darunter auch Aussagen von Gerhard Maria Wagner und verschiedene Gedächtnisprotokolle von Gesprächen, bei denen auch Bischof Ludwig Schwarz anwesend war. All dies sei nun in Rom deponiert.

Fischer meint schließlich: „Sollte diese Erpressung nicht restlos aufgedeckt und aufgeklärt werden, dann ist die Kirche in Österreich und speziell in Linz in Zukunft immer und überall erpressbar.“

Kritik an dem gezielten Gerücht gegen Wagner kommt diese Woche auch vom bekannten kirchenkritischen Journalisten Josef Ertl. Auf seinem Webblog schreibt er zum Fall Wagner: „Was sich derzeit in der Diözese Linz abspielt, ist von Übel. Wagner wird gerüchteweise nachgesagt, er hätte einer Frau [...] Geld für die Abtreibung gegeben. Wagner weist dies von sich. Ganz im Gegenteil, er habe einer Frau finanziell geholfen, um einen Schwangerschaftsabbruch zu vermeiden. Wer auch immer derartige Gerüchte in die Welt setzt, ist von negativen Gedanken getragen. Man kann über die Positionen von Wagner streiten und sie für schlecht finden. Aber auf dieser tiefen, unter der Gürtellinie sich befindenden Ebene darf die Auseinandersetzung nicht stattfinden. Das ist unchristlich.“

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