23. März 2009 in Österreich
Was wir in den Fastenhirtenbriefen unserer Bischöfe alles nicht zu lesen bekommen - Von Stephan Baier / Die Tagespost
Graz (kath.net/DieTagespost)
Lob und Anerkennung den Kollegen vom Tiroler Sonntag, die uns einfachen Gläubigen tiefe Einblicke in das Fasten österreichischer Bischöfe gaben. Aus Platzgründen verzichten wir hier auf theologisches Beiwerk und lenken den Blick auf das Konkrete: Kardinal Schönborn verzichte, so wurde erfragt, in der Fastenzeit unter anderem auf sein Frühstücksei.
Salzburgs Erzbischof Alois Kothgasser will weniger reden. Dennoch hat er sich entlocken lassen, dass er auf den Biergenuss verzichtet, dass ihm das schwerfalle und dass er in Innsbruck auf den Verzicht verzichtet hat. Das ist schön, schließlich wollen wir auch im Calvin-Gedenkjahr gut katholisch strenge Vorsätze liberal handhaben.
Als Schelm erwies sich wieder einmal Salzburgs Weihbischof Andreas Laun: Ich nehme an der Bischofskonferenz teil. Das ist schon einmal ein schöner Brocken Fasten. Sein Grazer Kollege Franz Lackner verzichtet auf Süßes, womit er sich nicht nur auf den Himmel, sondern auch auf den Marathon run4you vorbereitet.
Auch Militärbischof Christian Werner geht es beim Fasten nicht ums Abnehmen, sondern um Disziplin und Fitness. Aha! Der Vorarlberger Bischof Elmar Fischer will in der Fastenzeit seinen unbeantworteten Briefberg abarbeiten.
Nicht aufs Arbeiten, sondern auf das Gegenteil setzen die offenbar von ihren Diözesanbischöfen zu sehr beanspruchten Weihbischöfe im Osten Österreichs: Anton Leichtfried legt es in der Fastenzeit langsamer, weniger, einfacher, dadurch wesentlicher an. Franz Scharl hat sich vorgenommen, früher schlafen zu gehen und einmal selbst nichts tun, sondern etwas an uns tun lassen. Sein Kollege Stefan Turnovsky schaltet in der Fastenzeit um 21 Uhr den Computer aus.
Oje, es ist schon wieder Turnovsky-Zeit! Jetzt noch ein wenig Fasten à la Kothgasser, gut eingeschenkt, und dann langsamer, aber wesentlicher ab ins Bett!
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