in Deutschland
Das Schlagwort von der "Vereinbarkeit von Beruf und Familie" ist bereits schimmelig Ein Kommentar von Christa Meves
BRD (kath.net/idea)
Es ist nicht zu fassen: Die ungelösten Probleme um die Familie, denbedrohlich anhaltenden Geburtenschwund, die zunehmende Kriminalität unterKindern und Jugendlichen, sollen im Wahlkampf der rot-grünen Bundesregierungunter dem Schwerpunkt "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" stehen. Das willman durch Aufstockung von Säuglingskrippen und Kindertagesstätten fürKleinkinder erreichen, so Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) auf demFamilienforum seiner Partei. Dabei ist dieses Schlagwort bereits 35 Jahrealt. Solange wird bereits jungen Müttern eindringlich schmackhaft zu machenversucht, ihre Kinder möglichst rasch - wie der Vogel Strauß seine Eier imWüstensand - nach der "Ablage" hinter sich zu lassen und deren Betreuunganderen zu überlassen. Ab 1969 wurde die außerhäusliche Berufstätigkeit auchder jungen Mütter als das Ranghöhere, Moderne, Achtenswertere gepriesen. DieAnwesenheit der Mütter bei ihren hilflosen Kindern wurde als veraltet, jageradezu als beschränkt mit jeder Menge Medienblasebälgen bedacht.Erfahrungswissen über den Wert der Mutter-Kind-Beziehung wurde unbedenklichauf den Müll gekippt, die Flaschennahrung für den Säugling wurde(medizinisch ganz falsch) als entflechtende Neuerung verkauft und der Statusder berufstätigen Mutter politisch nachhaltig unterstützt.
Folge: mehr Abtreibungen
Aus kinderpsychotherapeutischer Sicht war völlig klar, was dabeiherauskommen mußte, wenn dieser Trend lange anhalten sollte: MehrAbtreibungen, Geburtenschwund (bei so viel Abwertung lohnt es sich ebennicht, noch Kinder in die Welt zu setzen) und ein enormer geistigerNiveauverlust sowie eine Zunahme von Verhaltensstörungen und Kriminalität inder jungen Generation. Daß das gesamte Gefüge bis heute noch nicht totalzerrüttet ist, lag nicht allein daran, daß während der Kohl-Regierung mitBabyjahr und Erziehungsgeld einige Konzessionen gemacht wurden, sondern daßnoch instinktsichere Mütter das Natürliche gegen das Widernatürliche setztenund ihre Brut erst einmal so weit großzogen, bis sie Mutters volleAnwesenheit entbehren konnten.Familienpolitisch vorbildliche US-RegierungAber eines ist mittlerweile - auch durch die Hirnforschung und die negativenErfahrungen mit der 70jährigen Kollektiverziehung im Ostblock erhärtet bzw.eindeutig sichtbar: Eine Vereinbarkeit von außerhäuslicher Berufstätigkeitder jungen Mütter mithilfe von Kinderkrippen und mit ihren Aufgaben in derFamilie mit kleinen Kindern gibt es nicht. Deshalb hat z.B. die US-Regierungunter George W. Bush ein Programm der Unterstützung der traditionellenFamilie in Gang gesetzt - gewiß nicht aus reaktionärem Impuls, sondern weildie Gefahren eines zu teuer werdenden Niederganges dazu zwingen.
Wer wehrt sich gegen ideologische Borniertheit?
Das in Deutschland bereits schimmelig stinkende Schlagwort von derVereinbarkeit von Beruf und Familie hält deshalb für den Wahlkampf 2002nichts anderes bereit als eine mit Zuckerguß verdeckte Unbekömmlichkeit. DiePolitik weiß das auch und rechnet mit der Dummheit der Bevölkerung. Werwehrt sich gegen so viel ideologische Borniertheit? Kluge tapfere Männer undweise Mütter könnten das sein - Menschen, die die Angst vor denfeministischen Verbänden abschütteln, denn diese haben schließlich nichtsanderes im Kopf als die politische Entmachtung der Männer.Verantwortungsbewußte Politiker brauchen wir, die auf die Erfahrungsbilanzder noch heilen Familien setzen und sich unerschrocken dafür einsetzen, denMüttern Rang, Würde und materielle Unabhängigkeit (mit Rentenanspruch) zugewährleisten.
Sind Männer in den Pludertaschen der Frauen verschwunden?
Aber existieren solche Männer noch? Oder sind die bereits als Appendix inden Pluderhosentaschen der sie überrundenden Frauen entschwunden - jenerFrauen, die den Einflüsterungen der Schlange erlagen? Denn um nichts wenigerals um den Ungehorsam gegen Gott handelt es sich schließlich bei einemKonzept, das die Kinder im Kollektiven verschwinden lassen will und diepersönliche Bürgschaft für sie, und damit für die Zukunft, verweigert. (DieAutorin, Christa Meves (Uelzen), ist Kinder- undJugendlichenpsychotherapeutin)
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