'Ein Stück eines menschlichen Herzens im Todeskampf'

12. Oktober 2009 in Weltkirche


KATH.NET-Exklusiv: In Polen gibt es Aufregung über ein angebliches Eucharistiewunder - Diözese hat bereits Untersuchungskommission einberufen


Polen (kath.net)
In Polen gibt es Aufregung über ein angebliches Eucharistiewunder. Die ganze Angelegenheit war bereits vor einem halben Jahr passiert, seit einigen Tagen berichten polnische Medien darüber.

Was war passiert? Im kleinen Ort Sokólka im Erzbistum Bialystok ließ ein Priester während der Spendung der heiligen Kommunion an die Gläubigen eine konsekrierte Hostie zu Boden fallen. Für den Fall, dass der Priester die betreffende Hostie nicht konsumieren kann, sieht die katholische Kirche vor, diese in einem mit Wasser gefüllten liturgischen Gefäß (vasculum) zu verschließen und abzuwarten, bis sie sich gänzlich auflöst, so dass von einer Gestalt des Brotes nicht mehr die Rede sein kann und folglich auch nicht mehr vom Leib des Herrn.

Genau nach dieser Prozedur ging man auch in Sokólka vor. Als jedoch nach wenigen Tagen das Gefäß geöffnet wurde, stellte sich heraus, dass sich das Wasser rot gefärbt hatte. Der Inhalt des Gefäßes wurde auf ein Korporale ausgegossen, und nachdem die Flüssigkeit verdunstet war, kam ein Stück Gewebe zum Vorschein.

Das Gewebe wurde zwei voneinander unabhängigen Spezialisten der Medizinischen Universität von Bilaystok zur Untersuchtung vorgelegt. Beide kamen zu dem Ergebnis, dass es sich dabei um ein Stück eines menschlichen Herzens handelt, welches den Todeskampf erlitten hat.

"Auf Anfrage der Kurie von Bialystok habe ich Unterusuchungen durchgeführt. Ich unterliege jedoch der Schweigepflicht. Ich darf keine Einzelheiten meiner Arbeit preisgeben. Die Angelegenheit ist viel zu ernst", meint Prof. Maria Sobaniec-Łotawska von der Medizinischen Universität in Bialystok in polnischen Medien. "Ein eucharistisches Wunder ist ein große Ereignis, auf welcher Ebene auch
immer man es betrachten möchte: auf theologischer, philosophischer oder medizinischer Ebene. Ich kann nur bestätigen, dass das, was hier berichtet wird, der Wahrheit entspricht", fügt Prof. Sobaniec-Łotawska hinzu. Auch Prof. Lech Chyczewski hat das Gewebe aus der St. Antonius-Pfarrei untersucht und zeigt sich erstaunt über die Ergebnisse: "In meiner wissenschaftlichen Karriere habe ich bisher niemals ungewöhnliche Ereignisse untersuchen müssen, die später als Wunder anerkannt werden könnten."

Das Erzbistum von Bialystok hält sich derzeit mit offiziellen Stellungnahmen noch zurück, hat aber bereits eine Untersuchungskommission einberufen. "Sobald wir menschliches Eingreifen ausschließen und sicher sein können, dass wir es mit einem eucharistischen Wunder zu tun haben, werden wir den Apostolischen Stuhl informieren", erklärt P. Andrzej Debski, der Pressesprecher des Bistums. P. Janusz Walerowski, der Pfarrer aus dem Nachbarort, relativiert das ganze ein wenig und meint: "Die Leute mögen solche übernatürlichen Geschichten. Diese klingen sensationell. Nur vergessen sie oft darum, dass jeden Tag während der Heiligen Messe ein Wunder geschieht. Brot und Wein werden in den wahrhaftigen Leib und das Blut Jesu Christi gewandelt."


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