22. November 2009 in Weltkirche
Vor über 2.000 Gläubigen hat am Sonntag in Nazareth die Seligsprechung der Ordensfrau Maria Alfonsina Ghattas (1843-1927) stattgefunden.
Nazareth (kath.net/KNA)
Vor über 2.000 Gläubigen hat am Sonntag in Nazareth die Seligsprechung der Ordensfrau Maria Alfonsina Ghattas (1843-1927) stattgefunden. Den Gottesdienst in der überfüllten Verkündigungs-Basilika leitete der Präfekt der Heiligsprechungskongregation im Vatikan, Erzbischof Angelo Amato.
Soultaneh Mariam Danil Ghattas wurde am 4. Oktober 1843 in eine wohlhabende katholisch-palästinensische Familie in Jerusalem geboren. Mit 14 Jahren trat sie der französischen Gemeinschaft der Schwestern des Heiligen Joseph von der Erscheinung bei und nahm den Namen Maria Alfonsina an. In Visionen empfing die junge Ordensfrau den Auftrag, eine Gemeinschaft für junge arabische Frauen zu gründen, die den Namen Rosenkranzschwestern tragen sollte.
Die Kongregation wurde 1880 als erste und bislang einzige Ordensgründung im Lateinischen Patriarchat von Jerusalem ins Leben gerufen. Mutter Alfonsina trat ihrer eigenen Gründung drei Jahre später bei. Heute zählt die Gemeinschaft rund 260 Schwestern, die in acht Ländern des Nahen Ostens wirken. Sie sind vor allem in der Mädchenbildung und in der Seelsorge tätig. In Jordanien und dem heutigen Westjordanland gründeten Rosenkranzschwestern die ersten Schulen überhaupt.
Ghattas starb am 25. März 1927. Im Sommer 2009 wurde ein auf ihre Fürsprache hin bewirktes Wunder anerkannt. Der Lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal, würdigte in seiner auf Arabisch gehaltenen Predigt die Verdienste der Ordensfrau und der von ihr gegründeten Kongregation. Vor allem durch ihre Schulen trügen die Rosenkranzschwestern zur Entwicklung der palästinensisch-christlichen Gemeinschaft und der ganzen Gesellschaft bei. Der Patriarch bezeichnete Ghattas als Vorbild für christlichen Einsatz im Dienst am Nächsten.
Papst Benedikt XVI. würdigte die Ordensgründerin als bedeutende Frauengestalt in der Kirche des Nahen Ostens. Beim Angelusgebet am Sonntag im Vatikan hob er besonders den Kampf Ghattas' für Bildung und eine Verbesserung der Lebensumstände der Frauen ihrer Zeit hervor.
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