26. November 2009 in Weltkirche
Kardinal Joseph Zen Ze-kiun: Mitgliedschaft bei der regimenahen «Patriotischen Vereinigung» chinesischer Christen widerspricht dem katholischen Gewissen.
Rom (kath.net/KNA)
Nach Aussage von Kardinal Joseph Zen Ze-kiun widerspricht eine Mitgliedschaft bei der regimenahen «Patriotischen Vereinigung» chinesischer Christen dem katholischen Gewissen. In einem ausführlichen Schreiben mahnt der emeritierte Bischof von Hongkong chinesische Untergrundbischöfe zur Vorsicht bei einer staatlichen Anerkennung, wie der römische Pressedienst asianews am Mittwoch berichtete. Zugleich machte Zen staatliche Einflussnahme für die «schmerzliche Situation der Kirche in China» verantwortlich.
Wenn ein Bischof die Anerkennung durch die chinesische Religionsbehörde anstrebe, dürfe dies nicht auf Kosten unverzichtbarer Prinzipien des Glaubens und der kirchlichen Gemeinschaft geschehen, schreibt Zen. Die Oberhirten könnten eine solche Entscheidung nur nach Anhörung ihrer Priester treffen. Eine Beendigung der Untergrundsituation für Chinas Katholiken dürfe nicht um den Preis staatlicher Einmischung erkauft werden.
Bischöfe, die bereits in der «Patriotischen Vereinigung» eingeschrieben seien, befänden sich in einer widersprüchlichen Situation und müssten ihre Verbundenheit mit dem Heiligen Stuhl zweifelsfrei klarstellen. Die staatliche Katholikenvereinigung sei «illegitim und nicht zu akzeptieren», so Zen. Mit seinem Schreiben kommentiert der 77-jährige Kardinal den offenen Brief von Papst Benedikt XVI. an die Katholiken Chinas. Darin hatte der Papst im Juni 2007 uneingeschränkte Religionsfreiheit für katholische Gläubige gefordert und sich gegen staatliche Einmischung in kirchliche Angelegenheiten gewandt.
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