30. Dezember 2009 in Chronik
Ehemaliger anglikanischer Bischof und gebürtiger Pakistani Nazir-Ali sagt: Islamisten deuten militärisches und intellektuelles Einlenken als Kapitulation.
London (kath.net/idea) Der Westen darf sich nicht aus der Auseinandersetzung mit dem radikalen und militanten Islam zurückziehen. Die internationale Staatengemeinschaft darf auch nicht die Nerven verlieren und sich militärisch aus Afghanistan zurückziehen. Dazu mahnt der anglikanische Bischof Michael Nazir-Ali (London), der die britische und die pakistanische Staatsbürgerschaft besitzt.
Man dürfe die zerstörerischen Fähigkeiten des Islam ebenso wenig unterschätzen wie den Wunsch, die Welt nach eigenem religiösen Bild neu zu schaffen, schreibt der frühere Bischof von Rochester im Magazin Standpoint (Standpunkt). Der 59-jährige evangelikale Kirchenmann hatte am 1. September sein Bischofsamt aufgegeben, um sich den verfolgten Christen und der Auseinandersetzung mit dem Islam zu widmen.
Nazir-Ali begrüßt die Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, die amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan um 30.000 Soldaten aufzustocken. In einer globalisierten und hoch mobilen Welt sei es wichtig, so der Bischof, dass den Menschen im Westen klar werde, dass sie ihre Interessen weltweit verteidigen müssten und nicht nur an ihrer Türschwelle.
Islamisten verstünden einen militärischen oder intellektuellen Rückzug des Westens als Kapitulation. Sie würden dann ihre Terroraktivitäten verstärken und Kämpfer auch aus den zunehmend radikalisierten Muslimen im Westen rekrutieren.
Bischof Michael Nazir-Ali ist gebürtiger Pakistani. Als 35-Jähriger musste er aus Pakistan fliehen, weil ihm muslimische Extremisten nach dem Leben trachteten. Im vorigen Jahr wurde er in England mit seiner Familie unter Polizeischutz gestellt. Zuvor hatte er öffentlich gewarnt, dass sich überwiegend von Muslimen bewohnte Stadtviertel in Großbritannien zu Tabu-Zonen für Bürger anderen Glaubens entwickeln.
Foto: (c) archbishop-cranmer.blogspot.com
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