22. Jänner 2010 in Deutschland
Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hält den Zölibat für angemessen. Allein die Belastung des Bischofsamtes sei einer Familie kaum zuzumuten
Osnabrück (kath.net/KNA)
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode rechnet nicht mit einer baldigen Aufhebung des Zölibats. Zwar sei die Verpflichtung katholischer Priester zur Ehelosigkeit aus theologischer Sicht nicht zwingend erforderlich und könne durch ein Konzil aufgehoben werden, sagte Bode am Freitag in der Katholischen Landvolkhochschule Oesede. Dennoch gehe er nicht davon aus, dass ein solcher Schritt in nächster Zeit zu erwarten sei, so der Theologe.
Er äußerte sich bei einem Gespräch mit 30 «Winterkurs»-Teilnehmern der Landvolkhochschule.
Bode erklärte weiter, er halte den Zölibat für angemessen. Allein die Belastung des Bischofsamtes, bei dem er etwa während einer 40-tägigen Visitationsreise in einem Dekanat rund 200 Termine zu absolvieren habe, sei einer Familie kaum zuzumuten, so der 58-Jährige. Wichtig sei ihm aber vor allem, dass Jesus ehelos gelebt habe und auf diese Weise für ihn auch ein Beispiel gebe, erklärte der Bischof.
Weiter wurde Bode, der auch «Jugendbischof» der Deutschen Bischofskonferenz ist, nach seiner Haltung zum Thema Schwangerschaftsverhütung befragt. Die dauerhafte Trennung zwischen der «Gemeinschaft der Liebenden» und dem Heranwachsen von Leben sei aus seiner Sicht für den Menschen nicht gut, so Bode.
Der Bischof räumte allerdings ein, dass Menschen in Partnerschaftsfragen heute unter ganz anderen Bedingungen aufwüchsen als früher. In seiner Jugend sei normal gewesen, dass zwischen Geschlechtsreife und Heirat sechs bis sieben Jahre gelegen hätten. Heute habe sich dieser Zeitraum mehr als verdoppelt. Damit stünden junge Leute vor der Herausforderung, in dieser Zeit Formen von Partnerschaft verantwortungsbewusst zu leben. Eine Beurteilung von Verhaltensweisen in Partnerschaft und Sexualität könne meist nur im Einzelfall verantwortet geschehen, unterstrich der Theologe.
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