Dritter Jesuit in Missbrauchsskandal verwickelt

3. Februar 2010 in Deutschland


In Hannover soll es zu den jetzt bekanntgewordenen Übergriffen gekommen sein.


München (kath.net/KNA) Neue Wende im Missbrauchsskandal bei den deutschen Jesuiten. Wie der ranghöchste Vertreter des Ordens in Deutschland, Stefan Dartmann, am Dienstagabend in München mitteilte, liegen gegen einen weiteren Pater Vorwürfe vor. Er bekannte sich in einem Fall schuldig. Der betreffende Jesuit habe sich inzwischen bei der Polizei gemeldet und Anzeige gegen sich selbst erstattet. Außerdem, so Dartmann, habe er ihn mit sofortiger Wirkung vom priesterlichen Dienst suspendiert. «Es ist eine sehr sehr große Tragödie, die jetzt sichtbar wird», sagte der Jesuiten-Chef in einer ersten Reaktion dem Kölner domradio.

Der betreffende Jesuit war den Angaben zufolge von 1970 bis 1971 Religionslehrer am Canisius Kolleg in Berlin (siehe Foto). Anschließend arbeitete er mehrere Jahre als Jugendseelsorger in Hannover (1971-1975) sowie als Lehrer und in der Jugendarbeit in Berlin (1976-1981). Danach war er Lehrer und Jugendseelsorger in Hamburg (1981-1983). In Hannover soll es zu den jetzt bekanntgewordenen Übergriffen gekommen sein.

Zuletzt war der Pater laut Dartmann mehr als zwei Jahrzehnte lang als Projektleiter eines anerkannten Hilfswerkes tätig. Nach einer Anzeige eines Opfers musste der Geistliche entsprechend den seit 2002 geltenden kirchlichen Richtlinien diesen Posten abgeben. Dem Opfer wurde damals absolute Vertraulichkeit zugesichert.

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