Goppel will eigene Katholiken-Kommission in der CSU

12. Februar 2010 in Deutschland


Bayerns früherer Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) betreibt die Gründung einer eigenen Katholiken-Kommission in seiner Partei. Damit trennen sich die Wege von Goppel und dem Bonner Publizisten Martin Lohmann


München (kath.net/KNA)
Bayerns früherer Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU) betreibt die Gründung einer eigenen Katholiken-Kommission in seiner Partei. Das Gründungsgespräch der «ChristSozialen Katholiken (CSK) in der CSU» findet am 6. März in der Münchner Parteizentrale statt. Sofern man dabei Einigkeit über die nächsten Schritte erziele, werde CSU-Chef Horst Seehofer zwei Tage später bei einer Sitzung des Parteivorstands «Geburtshilfe für die CSK» leisten, heißt es in einem Einladungsbrief Goppels vom 11. Februar.

Der Politiker sagte am Freitag auf Anfrage, inzwischen hätten 80 Parteimitglieder Interesse an der Idee, darunter 20 Mandatsträger, vom Bundestagsabgeordneten bis zum Landrat. Es gibt aber auch skeptische Stimmen in der CSU. Der Beauftragte der Landtagsfraktion für die Beziehungen zur katholischen Kirche, Joachim Unterländer, erklärte, er halte die Kommission «nicht für erforderlich» und werde in ihr auch nicht mitarbeiten. Der stellvertretende Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern begrüßte zugleich, dass sich Goppel «für die Verbindung des Katholischen mit der praktischen Politik einsetzt».

Die CSU sei «im Prinzip eine katholische Partei», betonte Goppel. Es sei in diesen Tagen «wieder nötig zu erinnern, wo wir herkommen». Dies soll über regelmäßige öffentliche Wortmeldungen und Diskussionsanstöße im Internet geschehen. Die Gründung eigener CSK-Ortsverbände sei aber nicht geplant. Damit trennen sich die Wege von Goppel und dem Bonner Publizisten Martin Lohmann. Beide hatten vor wenigen Wochen den «Arbeitskreis engagierter Katholiken in der
CDU/CSU» (AEK) ins Leben gerufen.

Lohmann sagte der KNA, inhaltlich seien beide Organisationen «gemeinsam unterwegs». Er habe aber den Wunsch nach bayerischer Eigenständigkeit unterschätzt. Letztlich gehe es CSK wie AEK darum, das C im Namen der Unionsparteien zu profilieren. Dies täten «die einen auf bayerische, die anderen auf bundesdeutsche Art». Goppel sagte, «mir geht es nicht um Störfeuer, sondern um ein bengalisches Licht, damit deutlich wird, wo die Wurzeln unserer Partei sind».

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