Nackter Mann stört Berliner Aschermittwoch der Künstler

18. Februar 2010 in Deutschland


In der evangelischen «Kunstkirche» Sankt Matthäus zog sich am Abend ein unbekannter Mann mittleren Alters aus, drang nackt bis in den Altarraum vor und unterbrach die Predigt des Berliner Kardinals Georg Sterzinsky.


Berlin (kath.net/KNA)
Einen spektakulären Auftakt hatte in diesem Jahr der «Aschermittwoch der Künstler» in Berlin: In der evangelischen «Kunstkirche» Sankt Matthäus zog sich am Abend ein unbekannter Mann mittleren Alters aus und störte den Gottesdienst. Vor mehreren hundert Teilnehmern drang er nackt bis in den Altarraum vor und unterbrach die Predigt des Berliner Kardinals Georg Sterzinsky.

Dabei warf der Störer den Kirchen vor, den Menschen eine zu große Last aufzuerlegen. Wörtlich sagte er: «Ihr verheimlicht, was hinter verschlossenen Türen vorgeht». Anschließend wurde er durch den Gesang der Gottesdienstbesucher zum Schweigen gebracht und von einigen Zelebranten zur Tür geführt. Bis die Polizei eintraf, war er verschwunden.

Kirchenvertreter wandten sich gegen Spekulationen, der Störer könnte die erst kürzlich bekannt gewordenen Fälle von sexuellem Missbrauch und Misshandlungen am nahegelegenen Jesuitengymnasium Canisius-Kolleg gemeint haben. Der evangelische Bischof Markus Dröge meinte am Rande des Empfangs, es habe sich wohl um einen verwirrten Menschen gehandelt.

Die Tradition eines Aschermittwochs der Künstler wurde von der katholischen Kirche nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründet und in vielen deutschen Bistümern aufgenommen. In Berlin wird er seit vielen Jahren ökumenisch gefeiert.

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