Steht die Selbstbestimmung der Frau über dem Leben des Mitmenschen?

4. März 2010 in Österreich


Der Erlös des Familienfasttages sollte der Familie zugute kommen und nicht einem Verein, der einen Vortrag mit dem Titel "Heilige Familie entthronen" veranstaltet. Ein Gastkommentar von Mirjam Schmidt.


Wien (www.kath.net)
Nach dem Besuch der Familienmesse am 2. Fastensonntag, der ganz im Zeichen der Fastenaktion der „Katholischen Frauenbewegung“ (KFB) stand, sollte man sich fragen, ob nicht in Zukunft der Erlös des Familienfasttages einem wirklich guten Zweck gewidmet werden sollte, etwa Human Life International, Jugend für das Leben oder dem Diözesanfonds für Schwangere in Not.

Wer die teuren Plakate der KFB betrachtet, dem wird suggeriert, eine katholische Organisation zu unterstützen und für benachteiligte Frauen in ärmeren Regionen der Erde etwas Gutes zu tun und menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Wer aber genauer nachforscht oder einen Streifzug durch die Homepage der KFB unternimmt, der wird sich wundern.

Da wird beispielsweise zu „Feministischen Besinnungstagen“ geladen oder zu einem Vortrag mit dem Titel „Heilige Familie entthronen“. Man fragt sich, ob die Frauen, die sich mit Hingabe ihren Familien widmen und dafür auf manches verzichten, zu den Neandertalern gehören. Sind sie „Auslaufmodelle“? Soll dies den Frauen in Kolumbien oder Indien vermittelt werden?

Steht die Selbstbestimmung der Frau über dem Leben des Mitmenschen? Wer den Nachruf der Vorsitzenden der KFB Österreichs, Margit Hauft, auf den Tod von Johanna Dohnal liest, die sich unter anderem für die straffreie Abtreibung bis zur Geburt einsetzte, muss entsetzt sein.

Lassen wir uns nicht den Kopf verdrehen mit feministischer Ideologie, die unsere Gesellschaft vergiftet. Auch gegen diese Art von „Umweltverschmutzung“ müssen wir uns engagieren. Frauen sind dort am stärksten, wo sie dienen. Mutter Teresa hat das wahrhaft vorgelebt.

Die an sich gute Idee des Familienfasttages kann sicher besser genutzt werden.
Bei der Aktion der KFB könnte man versucht sein zu glauben, dass es hier vor allem um den Erhalt eines umfangreichen Verwaltungsapperates geht. Honi soit qui mal y pense... (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...)

Mirjam Schmidt, die Verfasserin des Gastkommentars, lebt in Österreich, ist verheiratet, Mutter zweier Kinder, Lehrerin und Musikerin.

Foto: (c) SIR


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