20. April 2010 in Deutschland
Bischof Mixa weist die in den Medien erhobenen Vorwürfe zurück. Unterstützung für den Bischof kommt aus den Reihen des ZdK und des Augsburger Diözesanrates - Norbert Walter: "Mixa ist glaubwürdig"
Augsburg (kath.net/pba)
Walter Mixa, Bischof von Augsburg, weist die in den Medien erhobenen Vorwürfe der Lüge zurück. Zur Bild am Sonntag sagte er: Ich habe Sie nicht belogen! In der Süddeutschen Zeitung wurde ich bezichtigt, Kinder brutal mit dem Stock geschlagen und schwer gezüchtigt zu haben. Auf diese schweren Vorwürfe habe ich ehrlich und mit reinem Gewissen geantwortet, dass ich zu keinem Zeitpunkt körperliche Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ausgeübt habe. An die eine oder andere einfache Ohrfeige habe ich dabei überhaupt nicht gedacht. Dass ich nicht geprügelt habe, dazu stehe ich auch heute noch. Auf vereinzelte Ohrfeigen hat sich die Diskussion erst in den letzten Tagen zugespitzt. Und dann habe ich eben so ehrlich gesagt, dass ich das nicht ausschließen kann. Daraus wird jetzt künstlich eine Lüge konstruiert."
Mixa ist glaubwürdig
Norbert Walter, ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank und Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken Deutschlands (ZdK) unterstützt den Augsburger Bischof. Dessen Aussagen seien glaubwürdig. Mixas Kritiker würden verkennen, dass körperliche Züchtigung vor einigen Jahrzehnten in Deutschland normal war, sagte er gegenüber dem Deutschlandfunk. Dass Mixa die Gewaltvorwürfe zunächst abgestritten hatte, ist für Walter glaubwürdig. Der Bischof habe die später eingestandenen Ohrfeigen nicht als Gewalt gegen Kinder empfunden.
Anschuldigungen passen nicht ins Bild
Nicole Seibold, eine 37-jährige Mutter von vier Kindern, kennt Bischof Mixa seit dreißig Jahren. Sie hat ihn während seiner Zeit in Schrobenhausen als Lehrer in Grundschule und Gymnasium, als Stadtpfarrer und Leiter einer Mädchengruppe erlebt. Heute ist sie Mitglied des Augsburger Diözesanrates. Die Anschuldigungen passen nicht in das Bild, das sie von Mixa hat. Dieser sei für sie neben ihren Eltern das größte Glaubensvorbild gewesen und sei dies bis heute. Mit herzlicher Fürsorge, großer Wertschätzung und Respekt ist er mir und den anderen Jugendlichen stets begegnet. Für mich war diese Zeit im positivsten Sinn prägend für mein Leben. Ich habe ihn immer als einen Seelsorger erfahren, dem Kinder und Jugendliche ein großes Anliegen waren, der mit viel Verständnis und Klarheit versucht hat, uns Orientierung und Halt im Glauben zu geben, was ihm auch gelungen ist und wofür ich ihm heute noch sehr dankbar bin, schreibt sie in einem offenen Brief.
In den 80er Jahren seien oft Kinder aus dem Kinderheim St. Josef in Schrobenhausen bei ihrer Familie zu Besuch gewesen. Nie sei von Tätlichkeiten des Bischofs in Kinderheim die Rede gewesen, noch habe sie derartiges erlebt, heißt es in dem Brief Seibolds. Sie fährt fort: Mit Erschrecken habe ich diese Hetzjagd der vergangenen Wochen verfolgt und hoffe und bete, dass unser Bischof dem Druck, der auf ihm lastet, standhalten kann und sein Amt als Bischof von Augsburg weiter ausüben wird.
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