'Wir wollen keine stummen Hunde sein'

23. Juli 2010 in Deutschland


Bischof Algermissen veröffentlicht zum 10. Todestag von Bischof Johannes Dyba eine beeindruckende Würdigung: Erzbischof Dyba war ein leidenschaftlicher Verkündiger der österlichen Wirklichkeit


Fulda (kath.net)
Kath.Net veröffentlicht zum 10. Todestag von Erzbischof Dyba am 23. Juli eine Würdigung von Bischof Heinz Josef Algermissen:

Erzbischof Johannes Dyba war ein leidenschaftlicher Verkündiger der österlichen Wirklichkeit, und aus der zentralen Überzeugung, daß Jesus Christus für uns Menschen gestorben und von den Toten auferstanden ist, verteidigte er das menschliche Leben in seiner unantastbaren Würde in allen Lebensphasen. Sein Einsatz für den Schutz des Lebens, besonders für das unbedingte Lebensrecht des noch nicht geborenen Menschen, seine deutlich warnende und mahnende Stimme angesichts von zweifelhaften Kompromissen, Feigheit und Lüge, die heute, zehn Jahre nach seinem Tod, noch zugenommen haben, dürfen nicht in Vergessenheit geraten.

Unvergessen ist mir die Szene aus der Fernsehserie über die hessischen Bischöfe, in der Erzbischof Johannes die Fernsehleute in die Johanneskapelle des Doms zur Grablege der Bischöfe führt und jene Stelle zeigt, wo er nur wenige Wochen später beigesetzt werden sollte. Er sagte: „Hier werde ich ruhen, wenn die Zeit meiner irdischen Pilgerschaft zu Ende ist. Das zu wissen, tut mir gut.“

Mein Vorgänger im Amt als Bischof von Fulda war ein großer Mahner, der die Vorgabe des hl. Bonifatius „Wir wollen keine stummen Hunde sein“ voll und ganz erfüllte. Die warnenden und mahnenden Worte der Kirche werden heute zwar von Politikern noch hin und wieder angehört, aber sie handeln noch weniger als zur Zeit von Erzbischof Dyba nach den Vorgaben des christlichen Menschenbildes. Der Relativismus und Werteverfall in unserer Gesellschaft würde ihn sicher schockieren, denn vieles von dem, was er kommen sah, ist leider wahr geworden.

+Heinz Josef Algermissen
Bischof von Fulda


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