in Deutschland
Der Kongress "Freude am Glauben" fand von Freitag bis Samstag in Fulda statt
Fulda (www.kath.net, bn)
Unter dem Motto "Freude am Glauben" versammeltensich in derdeutschen Bischofsstadt Fulda rund 1.500 Katholiken aus demdeutschsprachigen Raum, vor allem aus Deutschland, zu einem Kongress, der vom "Forumdeutscher Katholiken"organisierten worden war. Vorträge von Referenten wie Christa Meves,Prof. Anton Ziegenaus oder Prof. Walter Brandmüller und auchPodiumsgespräche zu neuen geistlichen Gemeinschaften, Ökumene oder zurWeitergabe des Glaubens standen auf dem Programm. Umrahmt wurden dieBeiträge durch gemeinsames Gebet und Betrachtungen und nicht zuletzt durchden Eröffnungsgottesdienst mit dem Ortsbischof Algermissen und die hl. Messemit Kardinal Ratzinger als krönenden Abschluss des Programms.
Ganz unterschiedliche Menschen von jung bis alt waren versammelt und ähnlichunterschiedlich waren auch die Beiträge. So gab die PsychotherapeutinChrista Meves ihrem Referat über die Wirksamkeit des Gebetes einenpersönlichen Anstrich, indem sie beispielsweise von der Therapie einesMädchens erzählte, die an Magersucht litt. Dabei schrieb sie die Heilung wenigerden eigenenFähigkeiten zu, als vielmehr dem Wirken Gottes durch das Gebet des Mädchensund ihrer Eltern. An die theologischen Grundlagen ging es hingegen beimGespräch über Ökumene. So beleuchtete der Dogmatiker Prof. Gerhard LudwigMüller die Erklärung "Dominus Iesus" im Lichte der ökumenischen Konstitutiondes 2. Vatikanums und der Enzyklika "Ut unum sint". Der Dominikanerpater undSozialethiker Wolfgang Ockenfels referierte über Perspektiven christlichenHandelns in der Gesellschaft: "Passt euch nicht der Welt an - gestaltet siemit!" Er ging auf Probleme wie dem Umgang mit Abtreibung, Homosexualität,Gewalt oder Pornographie ein, beleuchtete auch andere Themen wie diewirtschaftliche Kollektivierung oder Liberalisierung, und zeigte christlicheAlternativen auf, die ein Engagement der Christen in Staat und Gesellschafterfordern.
Die Motivation zur Teilnahme fasste ein teilnehmenderPriester treffend zusammen: "Man erlebt das Forum als Stärkung durch dieVorträge und durch die Begegnung mit gleichgesinnnten Katholiken, die einemKraft geben." Dass neben dem Vortragsprogramm die Begegnung eine wichtigeRolle spielte, merkte man schon beim Betreten des Veranstaltungsgeländes.Überall sah man Menschen, die im Gespräch waren. So meinte ein Teilnehmer:"Diese Veranstaltung ist fast schon ein Familientreffen, allenthalbenbegegnen einem Menschen, die man schon mal getroffen hat." Aber neben derBegegnung mit den Mitmenschen spielte auch die Begegnung mit Gott einewichtige Rolle: So wurde während der ganzen Zeit das Sakrament der Beichteangeboten, und auch die Anbetung am Abend wurde stark in Anspruch genommen.
In seiner Abschlusspredigt führte Kardinal Ratzinger ausgehend vom Bibelwort"Fürchtet euch nicht vor den Menschen!" in das Motto ein: Nur durch einentschiedenes Bekenntnis zu Christus könne man sich von dieserMenschenfurcht lösen. Als Beispiel dieses Mutes führte er den verstorbenenErzbischof Dyba und den Apostel der Deutschen, den heiligen Bonifatius, an.
Organisiert wurde der Kongress vom Verein Forum deutscher Katholiken, der"kirchen- und papsttreue Katholiken unterschiedlicher Spiritualität undgeistlicher Ausrichtung zu einem lockeren Verband zusammenführen will".Manfred Christ, Mitglied des bayrischen Landtags, gehört zum Kern derOrganisation und beschreibt die Gründe für sein Engagement so: "Ich spüreüberall, auch bei meinen drei Kindern, die in Familienkreisen arbeiten, dasseigentlich in allen Bevölkerungsgruppen Leute auf der Suche nach Gott sind."Dass der Kongress mittlerweile international für Aufsehen sorgt, dürften diezahlreichen Grußworte zeigen. So übermittelte Bischof Algermissen einGrußwort des Papstes an die Teilnehmer. Und auch der apostolische NuntiusLajolo, die Kardinäle Meisner und Degenhardt, der Präsident des päpstlichenLaienrats, Kardinal Stafford, sowie der hessische Ministerpräsident RolandKoch sandten dem Kongress ein Grußschreiben. Der Oberbürgermeister der StadtFulda Alois Rhiel bekundete seine Sympathie gegenüber dem Kongress mit denWorten: "In der Wahl ihres Leitgedankens Freude am Glauben kann ich sie nurbestärken. Mehr denn je braucht unsere Gesellschaft, ja jeder einzelnesolche Signale als Gegenpol zu der Kultur des Todes."
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