Aufgrund des Gebetes keinen Kampf in der Pfarrei

30. August 2010 in Österreich


Windischgarstner Pfarrer Gerhard Maria Wagner bei Podiumsdiskussion beim Kongress "Freude am Glauben": Entscheidend für eine lebendige Gemeinde ist ein tiefes Gebetsleben


Fulda (kath.net/pm)
Es ist notwendig, den Glauben zu bewahren und progressiv auf den Menschen zuzugehen. Gerade auf diese Weise würde das Christentum wieder anziehend auf die Menschen wirken. Das meinte Pfarrer Dr. Gerhard Maria Wagner aus Windischgarsten (Diözese Linz) bei einer Podiumsdiskussion beim Forum Deutscher Katholiken am Samstag, 28. August. Wagner, der Pfarrer einer überaus lebendigen Pfarrei mit überdurchschnittlichem Gottesdienstbesuch und einer großen Zahl von Gebetsgruppen ist, stellte zudem heraus, dass ganz entscheidend für eine lebendige Gemeinde ein tiefes Gebetsleben ist. Im Gebet, so Wagner, mache man die Erfahrung, dass Gott lebendig ist, und zudem würde das Gebet eine Brücke von Mensch zu Mensch schlagen.

Und´schließlich, so Pfarrer Wagner, habe er aufgrund des Gebetes „keinen Kampf“ in seiner Pfarrei.

Wichtig sei grundsätzlich den verlorenen Transzendenzbezug wieder herzustellen, Wagner ermutigte dazu, die Qualität des Katholischen wieder mehr herauszustellen und sagte: „Tun wir nicht so, als hätten wir nichts zu sagen.“ Pfarrer Dr. Wolfgang Picken, der in der früheren deutschen Bundeshauptstadt Bonn eine überaus lebendige Pfarrei leitet, stellte ganz in diesem Sinn heraus, dass die Menschen die Resignation satt haben und sich Freude am Glauben wünschen. Viele haben heute eine Sehnsucht nach Spiritualität.

Problematisch sei allerdings heute auch, dass über gute Erfahrungen in der Seelsorge zu wenig gesprochen werde. Im Fernsehen gebe es Kochrezepte, aber irgendwo würden pastorale Rezepte, die es zweifelsohne gibt, weitergegeben. Picken setzt in seiner Pfarrei wesentlich auf Liebe und Gemeinschaft. So tun in den Seniorenheimen seiner Gemeinde Ordensfrauen Dienst, die dafür sorgen, dass niemand allein sterben muss. Über die Erfahrung von Gemeinschaft kann Picken zudem Jugendliche für Glauben und Kirche gewinnen. Nach gemeinsamen Treffen führt er sie zum Gebetsleben hin. Vor der Firmung ist zudem die Beichte verpflichtend, weil, so jemand, der erwachsen sein will, auch erwachsen zu seiner Schuld stehen muss. Insgesamt 36 von 50 Firmlingen seien, so Picken, weiter in seiner Pfarrei aktiv.

Dr. Cornelius Roth, Regens im Priesteseminar Fulda, stellte heraus, dass für den Priesterberuf ganz besonders die Liebe zu Christus von Bedeutung ist. Auch wenn die Kirche in Deutschland heute schrumpfe, und wir ein Missionsland sind, können wir als Kirche viel bewirken. Der Welt allerdings Zugeständnisse durch Abrücken von der kirchlichen Leher zu machen, wäre, so Roth, der falsche Weg.

Pfarrer Konrad Brenzinger, der in der Erzdiözese Freiburg mehrere Pfarreien betreut, berichtete unter anderem von guten Erfahrungen, die er mit einer am Glaubensgut orientierten Firmkatechese gemacht hat. So seien viele Firmlinge froh darüber gewesen, mehr über das Glaubensgut zu erfahren und Glaubenszeugnisse zu hören.



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