Der 'Gott' des David Steindl-Rast ist ein gestaltloser Farbfleck

24. September 2010 in Chronik


KLARTEXT: Die Aussagen des Benediktinerpaters Steindl-Rast stehen in klarem Gegensatz zum Evangelium - Von Bischof Andreas Laun


Salzburg (kath.net)
Der Benediktiner-Bruder David Steindl-Rast hat einen klingenden Namen und Fotos von ihm zeigen einen sympathischen, älteren Herrn mit gütigen Augen. Und doch, es muss gesagt sein, wenn er das, was er in einem Interview kurz vor seinem Vortrag in Salzburg ernst meint, und es ist zu befürchten, das er tut er, weiß man nicht, wieso er Christ und Benediktiner sein soll! Denn was Steidl-Rast sagt, steht in klarem Gegensatz zum Evangelium, zu Grundwahrheiten des christlichen Glaubens: Gott?

Steindl-Rast beruft sich auf die evangelische Theologin D. Sölle, die das Wort „Gott“ durch „Mehr“ ersetzt hat, weil er „mehr als alles“ ist. In manchen Dimensionen unseres Lebens begegnen wir, so weiter Steindl-Rast, diesem „mehr“ und das weist uns „auf das Göttliche“ hin! Das ist vor allem der Fall, wenn wir von etwas „ergriffen“ werden und uns ergreifen lassen, was immer es sei, jedenfalls ist diese Ergriffenheit „Dein Kontakt zum Göttlichen“ und „weist auf eine Richtung hin, die ich Gott nenne“.

Das kann ausgehen von Musik, von der Natur, von Kindern. Solches Erlebnis ist Beginn „von Mystik“. Mehr als eigenartig ist auch der Schlussgedanke: Im Buddhismus ist das Schweigen so wichtig wie bei uns Christen das Wort. „Dieses Schweigen, diese Stille verbindet uns.“

Aber lieber ist ihm offenbar das buddhistische Schweigen als das christliche Wort, denn: Die monotheistischen Religionen betonen „das Wort, und das Wort entzweit uns.“ Es hat zwar schon auch eine Stärke, aber im Dialog ist es eine Schwäche.

Was soll man zu all dem sagen? Seine Worte entzweien tatsächlich, nämlich ihn und jeden Christen, der das Evangelium ernst nimmt. Denn dort ist nicht von „dem Göttlichen“ und dem „Mehr“ die Rede, es lädt nicht ein, irgendeine „Richtung“ – Richtung wohin? - Gott zu nennen, Nein, das Evangelium spricht von dem Einzigen, der Kunde vom Vater gebracht hat, weil Er am Herzen des Vaters ruht. Und Gott offenbar sich nicht als Schweigen, sondern als „das Wort“ und dieses Wort wurde Fleisch und „hat unter uns gewohnt“.

Christen kennen und lieben auch ein gewisses „Schweigen“, aber nur eines, das gefüllt ist von dem Gegenüber des Wortes Gottes und Seinem Wort! Zugleich gilt für sie als Ideal und Auftrag das Rufen von den Dächern und das Hinausgehen zu allen Menschen, um ihnen die Botschaft zu verkünden von Jesus, dem Sohn Gottes, dem Erlöser der Welt und nicht von einem undefinierbaren „Mehr“, von „dem gesichtlosen Göttlichen“ oder einer „Richtung“, die Herr Steindl-Rast aus unbekannten Gründen Gott nennen will. Das Evangelium beschwört auch keine – durchaus schöne – „Gipfelerlebnisse, sondern sagt schlicht und einfach: „Wer Jesus sieht, sieht den Vater!“ Es sagt uns, dass Gott, unser Vater ist, dass wir zum himmlischen Hochzeitsmahl geladen sind, und es lehrt uns den Weg dorthin!

Von Jesus sagt es uns: ER ist die Wahrheit, der Weg, das Leben. Der Sieger über das Böse und den Bösen! Ja, das Evangelium ist geheimnisvoll, aber das Geheimnis der Liebe Gottes wird uns mit einfachen, klaren, verständlichen tröstenden, uns Menschen angepassten Worten vorgelegt. Die „Botschaft“ von Steindl-Rast ist all das nicht, nicht, klar, nicht einfach, kein Grund zur Freude! sie ist vielmehr unverständlich und verwirrend, sie belässt den Menschen in seiner Dunkelheit, in seiner Einsamkeit, ohne das Gegenüber des lebendigen Gottes, ohne Hoffnung, die diesen Namen verdiente! Man könnte auch sagen: Der „Gott“ des Steindl-Rast ist wie der gestaltlose Farbfleck eines modernen Gemäldes, das der Maler Porträt nennt, ohne dass der Beschauer ein Gesicht erkennen kann.

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