Josef Rötzer im 91. Lebensjahr verstorben

5. Oktober 2010 in Österreich


Ein Pionier der Natürlichen Empfängnisregelung (NER), der österreichische Arzt Josef Rötzer, ist am Montag, 4. Oktober, im 91. Lebensjahr verstorben.


Wien (kath.net/KAP) Ein Pionier der Natürlichen Empfängnisregelung (NER), der österreichische Arzt Josef Rötzer, ist am Montag, 4. Oktober, im 91. Lebensjahr verstorben. Rötzer gilt als Mitbegründer der so genannten "sympto-thermalen Methode" der natürlichen Familienplanung.

Diese Methode beruht auf der Tatsache, dass im Zyklus der Frau fruchtbare und unfruchtbare Zeiten beobachtet werden können. Durch die Auswertung von über 300.000 Zyklen konnte Rötzer diese Methode entwickeln, mit der eine der "Pille" vergleichbare Verlässlichkeit erzielt wird.

Würdigend äußerte sich in einer Stellungnahme gegenüber "Kathpress" der St. Pöltner Diözesanbischof Klaus Küng - selbst ein ausgebildeter Mediziner - über die Arbeit Rötzers. Er "kenne und schätze" Rötzer seit über 20 Jahren. Rötzer habe "Großartiges geleistet" und habe dabei "stets treu zur Kirche gestanden".

Auch wenn er dadurch "so manche Zurücksetzung in seiner Arbeit erleiden musste", so habe er dadurch "nichts an seinem Schwung eingebüßt". Weiters erinnerte Küng daran, dass Rötzer u.a. als Beobachter an der Weltbischofssynode 1980 in Rom über "Die christliche Familie" teilgenommen hatte.

In den 1970er Jahren gründete er u.a. den Fachbereich Natürliche Familienplanung im Institut für Ehe und Familie (IEF). Wie der Direktor des IEF, Prof. Günter Danhel, gegenüber "Kathpress" unterstrich, habe Rötzer eine "wissenschaftliche Pionierleistung erbracht, indem er als erster die Methode der Natürlichen Familienplanung wissenschaftlich beschrieben hat". Im Jahr 1986 gründete Rötzer schließlich mit dem "Institut für Natürliche Empfängnisregelung" (INER) sein eigenes Institut.

Geboren wurde Rötzer am 21. März 1920 in Wien. 1947 promovierte er am Pathologischen Anatomischen Institut der Universität Wien, wo er bis 1949 tätig war. Ab dem 1. Jänner 1951 war er als Amtsarzt beim Land Oberösterreich tätig. Auch nach seiner Pensionierung war Rötzer als Autor und Publizist tätig. Im Jahr 2002 wurde ihm der Gregoriusorden - der vierthöchste Orden für Verdienste um die römisch-katholische Kirche - in der Klasse "Komtur mit Stern" verliehen.



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