Noch mehr Dialog (in den Gremien?)

7. Oktober 2010 in Deutschland


Erzbischof Zollitsch nimmt nochmals zum "Dialog" Stellung: Viele kennen sich zwar in den Strukturen und Gremien aus, geraten aber in Stottern, wenn sie nach Gott und ihrem Glauben gefragt werden.


Freiburg (kath.net/pef/red). Das Erzbistum Freiburg will nach den Worten von Erzbischof Robert Zollitsch „Ideen entwickeln, wie wir noch mehr Schnittstellen zur Lebenswelt der Menschen finden und nutzen können“. In einem Interview mit der Kirchenzeitung "Konradsblatt" (Karlsruhe) sagte Zollitsch zu den von ihm angeregten Dialog-Aktivitäten: „Wo wir spüren, dass Dinge weiterentwickelt werden können – zum Beispiel beim Umgang mit konfessionsverschiedenen Ehen oder in der Seelsorge für Menschen in schwierigen Lebenssituationen – wollen wir uns den Fragen bewusst stellen.“ Es gehe nicht darum, neue Formulierungen für alte Probleme zu finden: „Wo es Veränderungsbedarf gibt, werden wir im Interesse der Kirche prüfen, was möglich ist.“

Wie Erzbischof Zollitsch erklärt, hat das Erzbistum Freiburg „in den zurückliegenden Jahren viel Energie in Strukturfragen stecken müssen“. Nun spüren nach den Worten des Erzbischofs viele, „dass sie sich zwar in den Strukturen und Gremien unserer Kirche auskennen, aber ins Stottern kommen, wenn sie nach Gott und ihrem Glauben gefragt werden - danach, was ihr persönliches Leben als Christen prägt“.

Katholiken müssten mit Blick auf ihren Glauben wieder sprachfähiger und auskunftsfähiger werden. Der Erzbischofs von Freiburg sagte wörtlich: „An Menschen, die Strukturfragen diskutieren und populäre Reformvorschläge vortragen können, mangelt es weniger.“ Orte des Gebetes und des Austauschs über den Glauben müssten deshalb gestärkt werden.

„Gemeinsam nach Weg der Kirche in die Zukunft suchen“

Wer sich von Konsultationen und dem Entwickeln von Konzeptionen nicht angesprochen fühlt, wird von Zollitsch gebeten, die Anliegen der Kirche im Gebet zu unterstützen: „Auch das ist äußerst wichtig.“ Zollitsch lädt im vorab veröffentlichten Konradsblatt-Interview alle Katholiken der Erzdiözese ein, beim Dialog mitzuwirken und sich einzubringen: „Wir wollen gemeinsam nach dem richtigen Weg der Kirche in die Zukunft suchen.“

In allen Gremien, die in den kommenden Wochen und Monaten im Erzbistum tagen – im Priesterrat, im Diözesanrat und im Diözesanpastoralrat – werde besprochen, wie der dafür erforderliche Dialog auf allen Ebenen angestoßen und erfolgreich gestaltet werden könne.

Was halten Sie vom Dialog im Erzbistum Freiburg? Abstimmung auf der Bistumswebsite unter www.erzbistum-freiburg.de.


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