11. November 2010 in Deutschland
Chef der Senioren-Union: Der Kompass ist die christlich-abendländische Leitkultur. Werte wie Barmherzigkeit, Solidarität und Einstehen der Generationen füreinander sind besonders gefragt.
Berlin (kath.net/idea) Eine konservative Haltung ist nicht von gestern, sondern aktueller und fortschrittlicher denn je. Diese Ansicht vertritt der Bundesvorsitzende der Senioren-Union der CDU, Prof. Otto Wulff (Schwerte), in dem in Berlin erscheinenden Magazin der rund 57.000 Mitglieder zählenden Organisation.
Wie er schreibt, sei die christlich-abendländische Leitkultur ein guter Kompass auf der Suche nach konservativer Orientierung. Werte wie Barmherzigkeit, Fürsorge, Mitmenschlichkeit, Solidarität und vor allem das Einstehen der Generationen füreinander seien angesichts des demografischen Wandels besonders gefragt. Nach Wulffs Worten kann zwar kurzfristig eine Ausrichtung am Zeitgeist lohnend sein wie das Beispiel von Bündnis 90/Die Grünen zeige. Die Umfragewerte der Partei stiegen wegen des Protests gegen das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21 deutlich an. Wulff: Langfristig zahlen sich aber nur Berechenbarkeit, Ehrlichkeit, Vertrauen und Zuverlässigkeit aus.
Konservativ sein heiße deshalb auch, die vier klassischen Kardinaltugenden vorzuleben: Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung. Auch die oft geschmähten Sekundärtugenden wie Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung seien dem Konservativen ebenso wenig fremd wie Traditionsbewusstsein. Im Gegensatz dazu ist der ungezügelte Hedonismus der Schicki-Micki-Gesellschaft nicht konservativ, sondern libertär, so der Chef der Senioren-Union.
Nach seinen Worten gehört zu einer konservativen Haltung auch ein gesunder, selbstbewusster Patriotismus wie er in den USA, Frankreich, Großbritannien und Polen selbstverständlich sei. Ein Konservativer trete ferner ein für eine Kultur des Lebens und sei damit gegen Abtreibung und Euthanasie.
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