Ein 'Zensur-Rat' in der Erzdiözese Salzburg

23. November 2010 in Österreich


Der Salzburger Pastoralrat hat beschlossen, dass kath.net in der Erzdiözese Salzburg zensuriert werden soll und "wie Pornoseiten" (!) auf dem Diözesanserver gesperrt werden soll


Salzburg (kath.net)
In der Erzdiözese Salzburg geht es seit der kath.net-Berichterstattung über die umstrittene Zeitung der "Katholischen Jugend" weiter drunter und drüber. Jetzt hat der Salzburger Pastoralrat, eine offizielle Einrichtung der Erzdiözese Salzburg, in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, dass die katholische Internetzeitung kath.net in der Erzdiözese Salzburg zensuriert werden soll und "wie Pornoseiten" (!) auf dem Diözesanserver gesperrt werden soll. Dies konnte kath.net aus einem vorliegenden Insiderbericht des Salzburger Pastoralrates entnehmen. Der Effekt dieser Sperre, falls sie wirklich kommen sollte, wäre naturgemäß sehr gering und dürfte ingesamt genau den gegenteiligen Effekt der Maßnahme bewirken.

Gleichzeitig hat der Pastoralrat sich in der jüngsten Sitzung auch die Frage gestellt, wie man denn verhindern könne, dass sich Bischöfe an kath.net beteiligen und dort zu Wort melden. Der Angriff geht offensichtlich gegen den Salzburger Weihbischof Andreas Laun, der seit geraumer Zeit auf kath.net seinen Klartext unzensuriert veröffentlicht und regelmäßig mit seinen Artikeln zehntausende Leser und damit weit mehr Leser als durch das Salzburger "Rupertusblatt", der lokalen Kirchenzeitung, erreicht. Der Pastoralrat möchte außerdem auch den Nuntius regelmäßig über Aktivitäten in der Erzdiözese informieren und das Bild über die Erzdiözese "zurechtrücken".

Wie kath.net aus gut informierten Kreisen erfahren konnte, stapeln sich unter anderem in Rom seit einiger Zeit massive Beschwerden über Vorgänge in der Erzdiözese Salzburg. Zuletzt sorgte eine umstrittene Jugend-Zeitung der offiziellen "Katholischen Jugend" und auch Wolfgang Kumpfmüller, der Pressesprecher der Erzdiözese Salzburg, für Aufregung. In der Jugendzeitung der "Katholischen Jugend" wurde ohne Bezug zur Lehre der Kirche das Thema „Jugendliche & Sexualität“ aufgegriffen. Von katholischer Lehre fand man dort nicht einmal Spurenelemente. Bis heute verweigert der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser dazu die Stellungnahme.

Leiter des Pastoralrates ist übrigens Balthasar Sieberer . Dieser lässt auf seiner Website unter Berufung auf Martin Buber ausrichten: „Die Zukunft des Menschen hängt davon ab, ob der Dialog mitsammen geling. Deshalb gilt auch bei den härtesten Auseinandersetzungen: Locker bleiben - aber nicht locker lassen.“

KATH.NET-Bericht vom 28. Oktober: 'Katholische Jugend Salzburg', Kamasutra und die ideale Penislänge

Pressesprecher attackiert kath.net und Bischof Laun”

Balthasar Sieberer und der “weltoffene Glaube”

Österreichische Nuntiatur

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Zitat zum Artikel: "Ich denke, Mut ist eine der Hauptqualitäten, die ein Bischof und ein
Kurienführer heute haben müssen. Dazu gehört, sich nicht vor dem Diktat der Meinungen zu beugen, sondern aus der inneren Erkenntnis heraus zu handeln, auch wenn sie Ärger bringt." (Benedikt XVI. im Licht der WELT)

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