Was Sie vom obersten EKD-'Chef' schon immer über Sex wissen wollten

26. November 2010 in Deutschland


Nikolaus Schneider lässt Breitseite auf katholische Kirche ab und behauptet: Evangelische Position deutlich anders: Sexualität gehört zu den guten Gaben Gottes - Schneider sagt JA zu den Kondomen und gibt keine klare Antwort in der PID-Frage


München (kath.net)
Nikolaus Schneider, der rheinischer Präses und Ratvorsitzender der EKD, hat diese Woche auf der Internetplattform evangelisch.de im Rahmen eines Chats zur medial hochgepushten Kondomfrage Stellung genommen und gemeint, dass die Aussage des Papstes in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzen sei. "Wenn der Papst eine solche Öffnung für möglich hält, dann nimmt er in einer fundamentalen Fragen eine Veränderung der katholischen Position vor", meint Schneider. Allerdings hat der Vatikan und auch zahlreiche kirchliche Vertreter bereits mehrfach dementiert, dass damit eine Veränderung verbund sei. Vatikansprecher P. Federico Lombard hat betont, dass der Papst die Lehre der Kirche, nicht reformiere, sondern sie bestätige.

Schneider auch mit weiteren Aussagen aufhorchen lassen. So hat er in dem Zusammenhang dann auch folgende Aussage getätigt: "Was daraus an weiteren Diskussionen sich ergibt, ist noch nicht absehbar. Allerdings ist die evangelische Position deutlich anders: Sexualität gehört zu den guten Gaben Gottes und der Gebrauch von Kondomen gehört zu einer verantwortlich gelebten Sexualität!" Aus der Aussage geht hervor, dass der EKD-Präses offensichtlich trotz jahrelanger Ökumene-Gespräche nicht mitbekommen hat, dass auch die katholische Kirche Sexualität als etwas Positives sieht.

Im Weltkatechismus heißt es dazu ganz klar: "2362 „Jene Akte also, durch die Eheleute innigst und lauter eins werden, sind von sittlicher Würde; sie bringen, wenn sie human vollzogen werden, jenes gegenseitige Übereignetsein zum Ausdruck und vertiefen es, durch das sich die Gatten gegenseitig in Freude und Dankbarkeit reich machen" (GS 49,2). Die Geschlechtlichkeit ist eine Quelle der Freude und Lust: „Der Schöpfer selbst ... hat es so eingerichtet, daß die Gatten bei dieser [Zeugungs]funktion Lust und Befriedigung des Leibes und des Geistes erleben. Somit begehen die Gatten nichts Böses, wenn sie diese Lust anstreben und sie genießen. Sie nehmen das an, was der Schöpfer ihnen zugedacht hat. Doch sollen die Gatten sich innerhalb der Grenzen einer angebrachten Mäßigung zu halten wissen" (Pius XII., Ansprache vom 29. Oktober 1951)."

Während Schneider in der Kondom-Frage eine klare Antwort findet, lässt er in der PID-Frage weiterhin jede Klarheit vermissen. Im Chat meinte er dazu nur: "Die Diskussion in der Evangelischen Kirche hat gerade begonnen und deshalb kann ich noch nicht absehenm, welche Position sich am Ende durchsetzen wird." Zum neuen Papstbuch von Peter Seewald kündigt er an, dass er dieses bald lesen möchte.

EKD: Nikolaus Schneider


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