Die Welt hat Haiti vergessen – der Papst und die Kirche nicht

13. Jänner 2011 in Weltkirche


Botschaft Benedikts XVI. anlässlich des Jahrestages des schweren Erdbebens, das die Karibikinsel am 12. Januar 2010 verwüstete. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Anlässlich des ersten Jahrestages des schweren Erdbebens, das Haiti am 12. Januar 2010 verwüstet hatte, sandte Benedikt XVI. eine Botschaft an die Bevölkerung der Karibikinsel, die von Kardinal Robert Sarah, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates „Cor Unum“, während eines Gottesdienstes in der Kathedrale der Hauptstadt Port-au Prince verlesen wurden. Gleichzeitig fand in der Päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore in Rom eine heilige Messe statt, der Kardinal Bertone in Anwesenheit zahlreicher, beim Heiligen Stuhl akkreditierten Botschafter vorstand. Das Erdbeben hatte nach Angaben der katholischen Kirche fast 500.000 Menschenleben gefordert. Die Lage wurde in den letzen Monaten durch eine Cholera-Epidemie erschwert.

In seiner französischsprachigen Botschaft bringt der Papst der Bevölkerung von Haiti seine Nähe zum Ausdruck und sichert ihr sein Gebet zu. Benedikt XVI. spricht den Menschen in den gegenwärtigen und besonders schwierigen Umständen Mut zu: „Es ist an der Zeit, nicht nur die materiellen Strukturen wieder aufzubauen, sondern vor allem auch das zivile, soziale und religiöse Zusammenleben“. Der Papst bringt die Hoffnung zum Ausdruck, dass die Haitianer selbst die ersten Protagonisten ihrer aktuellen Geschichte und ihrer Zukunft seien. Dabei sollten sie auf die internationale Hilfe zählen können, die bereits durch die wirtschaftliche Unterstützung sowie durch die Hilfeleistungen der Ehrenamtlichen aus aller Welt viel Großzügigkeit an den Tag gelegt habe.

Benedikt XVI. erinnert in seiner Botschaft daran, dass er Kardinal Sarah anlässlich des tragischen Jahrestages nach Haiti entsandt hatte, wie er dies bereits anlässlich des Angelusgebets vom vergangenen Sonntag angekündigt hatte: „Mit seiner Gegenwart und Stimme übermittle ich euch meine Ermutigung und meine Zuneigung“. Gleich nach seiner Ankunft auf Haiti hatte der Kardinal rund 1,2 Millionen US-Dollar an Spendengeldern für den Wiederaufbau von Kirchen und Schulen auf der Insel zur Verfügung gestellt.

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