17. Jänner 2011 in Deutschland
Kölner Kardinal Meisner stellt nach den Aussagen von Präses Nikolaus Schneider vom PID-Nein die Ökumene in Frage: Aber wir sollten erst mal gemeinsam das Leben verteidigen, dann können wir auch über die anderen Fragen sprechen.
Köln (kath.net) Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat in einem Interview mit dem "Domradio" nach den Bestrebungen des Vorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Präses Nikolaus Schneider, vom Konsens der Ablehnung der Präimplantationsdiagnostik (PID) abzurücken, von einem "ökumenischen Rückschlag" gesprochen und gemeint, dass sogar eine Aufkündigung der Zusammenarbeit im Rahmen der ökumenischen Woche für das Leben möglich sei. da es an gemeinsamer Überzeugung in den ethischen Fragen mangele.
Wörtlich sagte Meisner: "Wir haben so viele Dinge, wo wir keine gemeinsame Überzeugung in den ethischen Fragen haben. Das ist jetzt bei der PID besonders deutlich geworden. Das ist ein großer Rückfall, denn die Politiker argumentieren ja immer, die Kirchen seien sich auch nicht einig. Das ist ein großer Rückschlag der Ökumene! Sie wird immer am gemeinsamen Abendmahl gemessen. Aber wir sollten erst mal gemeinsam das Leben verteidigen, dann können wir auch über die anderen Fragen sprechen. Der Kölner Erzbischof erinnerte auch daran, dass die Haltung der evangelischen Kirche zur Homosexualität eine andere als die der katholischen Kirche sei.
Auch die Ausrichtung der ökumenischen Woche für das Leben sei fraglich: "Wir haben die Woche für das Leben alleine als eine katholische Einrichtung begonnen und nach zwei oder drei Jahren haben wir gesagt, wir können es eigentlich ökumenisch machen. Und jetzt fragen wir uns, ob es überhaupt noch möglich sein wird in Zukunft eine gemeinsame Woche für das Leben durchzuführen. Diese Zweifel hatte der Kardinal auch zuvor in seinem Vortrag vor dem Diözesanrat geäußert."
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