7. März 2011 in Weltkirche
Liebe zwischen einem Kopten und einer Muslimin schürte Hass
Kairo (kath.net/idea) Über die Ausschreitungen aufgebrachter Muslime gegen koptische Christen in einem Vorort Kairos liegen widersprüchliche Berichte vor. Fest steht: In dem Ort Soul 30 Kilometer südlich von Kairo steckten Muslime am 5. März eine koptische Kirche in Brand; mindestens zwei Menschen starben.
Vorausgegangen war ein Konflikt um die Liebesbeziehung zwischen einem koptischen Christen und einer Muslimin. Im Streit zwischen den beteiligten Familien seien die beiden Väter des Paares getötet worden; zu den Ausschreitungen sei es am 5. März im Anschluss an die Beisetzung des Vaters der Muslimin gekommen, berichtet AFP unter Berufung auf die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena.
Die Armee habe das Feuer rasch löschen und die Ruhe wiederherstellen können. Nach einer Meldung der römischen Nachrichtenagentur Asianews ereignete sich die Gewalt dagegen bereits in der Nacht zum 5. März. Über 4000 Muslime hätten außer der Kirche auch koptische Wohnhäuser angezündet und die Feuerwehr an Löscharbeiten gehindert; ein Pfarrer und drei Diakone würden vermisst. Nach diesem Bericht griff eine nur sieben Kilometer entfernt stationierte Armeeeinheit nicht in das Geschehen ein.
Von den rund 83 Millionen Einwohnern Ägyptens sind 87 Prozent Muslime und zehn Prozent orthodoxe Kopten. Außerdem gibt es kleinere Gruppen von Katholiken und Protestanten. Ein Selbstmordanschlag auf einen koptischen Gottesdienst in der ägyptischen Stadt Alexandria hatte in der Silvesternacht über 20 Todesopfer gefordert.
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