18. März 2011 in Weltkirche
Über die "Heiligen Tücher" von Manoppello, Turin und Trier diskutierten am Freitag Nachmittag in Würzburg beim Kongress von "Kirche in Not" Bischof Ackermann, Pater Wilhelm Pfeiffer SJ, Paul Badde und Michael Hesemann
Würzburg (kath.net/rn)
Über die Heiligen Tücher Turiner Grabtuch, Heiliger Rock und Muschelseidentuch von Manoppello fand am Freitag am Nachmittag beim Kongress Treffpunkt Weltkirche von Kirche in Not eine Veranstaltung statt. Bei dem Gespräch diskutierten die Experten über deren Echtheit und religiöse Bedeutung mit dem Kunsthistoriker und emeritierten Professor an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, Pater Wilhelm Pfeiffer SJ, dem Vatikan-Korrespondenten der Tageszeitung Die Welt, Paul Badde, dem Trierer Bischof Stephan Ackermann, und dem Historiker und Buchautor Michael Hesemann.
Pater Pfeiffer zeigte sich zu Beginn der Diskussion völlig überzeugt, dass das Turiner Grabtuch echt ist und uns die Frage stellt: Was hast Du bisher für mich getan? Von der Echtheit eines anderen Tuches, dem Muschelseidentuch von Manoppello, war auch Michael Hesemann überzeugt und wies die Theorie zurück, dass das Tuch eine Gemälde sei: Man kann ein Muschelseidentuch nicht bemalen. Die Frage nach einem Gemälde ist daher ausgeschlossen.
Auf das Phänomen, dass das Tuch von Manoppello zu unterschiedlichen Tageszeiten und bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen völlig verschieden aussieht, hat dann P. Pfeiffer nur eine Antwort: Das gibt es in keinem Kunstwerk. Das gibt es nur in der Natur. Fische in der Karibik können die Farbe wechseln.
Für Paul Badde ist klar: Ich bin immer mehr überzeugt, dass beide Tücher von Turin und Manoppello aus der Grabkammer stammen. Das sind die ersten Seiten des Evangeliums. Das sind Texte, die vollkommen widerspruchsfrei von Jesus Christus erzählen. Man darf sich auch nicht wundern, welche ungeheuren Widerstände es gegen die Bilder gab. Sobald man sich damit befasst, sind die Widerstände sofort da.
Bischof Ackermann von Trier erzählte im Verlauf der Diskussion vom Heiligen Rock in Trier und meinte: Was ist die wunderbare Weisheit Gottes? Man findet viele Argumente, die zusammenlaufen. Es ist im Grunde aber vollkommen plausibel. Zum Grabtuch von Turin und zum Tuch von Manoppello meinte der Bischof nur: Es ist eigentlich unglaublich, sich das vorzustellen, dass dies das Angesicht Christi ist. Wir wollen eine Weg der geistlichen Vertiefung gehen. Ob das Manoppello oder Turin ist. Das ist ein Mittel, um uns näher an Jesus Christus und sein Geheimnis und seine Botschaft zu bringen.
Dann erklärte der Bischof, dass die eigentliche Reliquie der Christenheit die Eucharistie ist und dies unglaublich anstößig ist. Nochmals auf den Heiligen Rock angesprochen erklärte Ackermann dann: Der Heilige Rock ruft zur Bekehrung. Der Heilige Rock fordert mich heraus und fragt mich: Glaubst Du das wirklich? Bin ich Dein Herr? Glaubst Du, dass ich Dein Erlöser bin? Dazu können alle diese Reliquien auch einladen.
Für Applaus sorgte dann Pater Pfeiffer mit der Erklärung, was der Unterschied zwischen Westchrist und Ostchrist ist: Ein Westchrist findet, wenn er stirbt, Christus nicht. Der Ostchrist findet Christus schon, denn dieser kennt das Antlitz. Es kommt nicht darauf an, dass ich ihn anschaue, sondern, dass er mich anschaut. Das Antlitz Gottes wendet sich in dieser Reliquie zu. Wenn ich jemand rufe und seinen Namen nenne, wendet er sich mir zu.
Am Ende sprach Paul Badde nochmals über das Tuch von Manoppello. Gott hat sein Gesicht gezeigt. Er ist einmal Mensch geworden, das ist unfassbar. Der Tod hat nicht das letzte Wort.
Auf, die Frage, was unsere Mission für heute ist, erklärte abschließend Bischof Ackermann, dass es wichtig ist, dass die Menschen auf Christus zugehen.
Unsere Richtung heißt: auf Jesus Christus zu schauen. Zeugnis zu geben von Jesus Christus. Das war die Sendung der Kirche und das ist die Sendung des 3. Jahrtausends.
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