20. März 2011 in Deutschland
Es braucht eine Erneuerung im Glauben, sagte der Freiburger Erzbischof bei der Priesterweihe zweier aus Polen gebürtiger Franziskaner in Walldürn.
Walldürn (kath.net/pef) Jeder Einzelne kann daran Anteil haben, dass sich die Welt und die Kirche verändern. Das sagte der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch am Samstag in der Wallfahrtsbasilika Walldürn bei der Priesterweihe der Franziskanerminoriten Pater Gregor und Pater Christoph.
Auch wir können in unserem Umfeld dazu beitragen, dass der Glaube, dass unsere Gesellschaft und Kirche erneuert wird. Es ist unser Auftrag, das Evangelium in die heutige Zeit zu übersetzen und dies in unserem Alltag umzusetzen, sagte Zollitsch
Eine der Herausforderungen des Evangeliums sei es, die Augen und die Herzen offen zu halten für alle Menschen, die Unterstützung und Begleitung brauchen: Deshalb sind unsere Gedanken heute nicht nur bei der Priesterweihe hier in Walldürn. Wir sind in diesem Gottesdienst auch im Gebet verbunden mit den Menschen in Japan, die unter den Folgen des schrecklichen Erdbebens und Tsunamis leiden und von der Angst um eine atomare Katastrophe umgetrieben sind. Das Schicksal dieser Menschen kann uns nicht gleichgültig lassen.
Sie sind bereit, ihr Leben ganz für Jesus Christus hinzugeben
In seiner Predigt dankte Zollitsch den beiden Neupriestern für deren Glaubenszeugnis: Sie zeigen in ihrer Bereitschaft, sich zum Priester weihen zu lassen, dass der Weg des Glaubens Zukunft hat. Sie sind bereit, ihr Leben ganz für Jesus Christus hinzugeben und sich von ihm in den Dienst nehmen zu lassen. Deshalb ist es für uns heute eine Stunde der Ermutigung und der Hoffnung, weil sie uns mitnehmen auf Ihrem Weg in der Nachfolge Jesu.
Erzbischof Zollitsch verwies dabei auch auf die aktuelle Diskussion um Glauben und Kirche: In diesen Tagen erleben wir, dass in unserer Kirche viel darüber gesprochen wird, wie das Bild der Kirche in der Zukunft aussehen kann. Hier in Deutschland und in unserer Erzdiözese Freiburg suchen wir den Dialog, um im Hören aufeinander und auf Gott Schritte zu finden, wie das Evangelium heute die Herzen der Menschen erreichen kann.
Nach den Worten des Erzbischofs braucht es eine Erneuerung im Geist, die neu vor Augen führt, dass es die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe sind, die eine Gesellschaft aufbauen und der Grund der Kirche sind. Ein Blick in die Geschichte der Kirche zeige, dass es diese Bereitschaft zur Erneuerung im Glauben zu allen Zeiten gebraucht und auch gegeben hat.
Die Priesterweihe der beiden Franziskaner ist für Erzbischof Zollitsch ein wichtiger Impuls, um wieder Kraft zu bekommen für den Glauben und das Lebenszeugnis als Christen: Diese Bereitschaft ist es, die auch uns dazu helfen kann, wieder neu danach zu fragen, wie wir unseren Glauben, unsere Verbindung zu Jesus Christus gestalten und lebendig halten.
Die Neupriester
Pater Gregor Chmielewski wurde am 11. April 1980 in Elblag, einer am westlichen Rand der Masuren in Polen gelegenen Stadt geboren. Im Jahr 2000 trat er in den Orden der Franziskanerminoriten der Provinz Danzig ein. Von 2002 bis 2005 studierte Pater Gregor an der theologischen Fakultät in Lodz. Zwischen 2005 und 2010 setzte er seine Studien an der Universität Würzburg fort. Seit September 2010 absolviert Pater Gregor sein Praktikum als Diakon in der Seelsorgeeinheit Walldürn.
Pater Christoph Robak wurde am 19. Oktober 1980 ebenfalls in Elblag geboren. Im Jahr 2000 trat er in den Orden der Franziskanerminoriten der Provinz Danzig ein. Er studierte von 2002 bis 2005 an der theologischen Fakultät in Lodz und von 2005 bis 2010 an der Universität Würzburg. Pater Christoph absolviert zurzeit sein Praktikum als Diakon in Gelsenkirchen.
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