25. März 2011 in Interview
Die Ärzte sehen keine Heilungschancen mehr, und als Krankenschwester weiß sie sehr genau, was auf sie zukommt. Wie geht die gläubige Christin damit um? Susanne Karrenbauer-Wierig exklusiv im KATH.NET-Interview. Von Petra Lorleberg
Köln (kath.net/pl)
Kath.net: Liebe Susanne, du bist 47 Jahre alt und krebskrank. Deine Darmkrebserkrankung ist zum zweiten Mal aufgeflackert und inzwischen wurden Metastasen entdeckt. Da du selbst Krankenschwester bist und bis vor wenigen Monaten in diesem Beruf gearbeitet hast, vermute ich, dass du ein ungeschöntes Bild von deiner Situation hast. Mit welchen Gedanken setzt du dich zurzeit auseinander?
Susanne Karrenbauer-Wierig: Mir ist sehr klar, wie es um mich steht und wohin die Reise geht. Es ist ja so, dass es aus medizinischer Sicht keine Heilung mehr gibt. In meiner Leber sind mehrere Metastasen und auch in der Lunge sind schon kleinere Tumore verteilt. Deswegen werde ich auch palliativ behandelt, d.h. die Therapie versucht, die Erkrankung zu stoppen und wenn möglich die Metastasen zu verkleinern. So wird mir noch Zeit geschenkt, in der es möglich ist, halbwegs beschwerdearm zu leben.
Schon bei meiner Ersterkrankung habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht, obwohl da ja die Möglichkeit der Heilung noch sehr hoch war. Aber bei einer solch eingreifenden Krankheit macht sich, glaube ich, jeder Gedanken über sein Leben und die Zukunft.
Über mein Leben: wie war es bis heute? So wie ich es mir erwünscht habe? Was fehlt noch?
Vieles in meinem Leben ist gut gelaufen - ich habe einen guten Beruf, eine super tolle Familie, eine Gemeinschaft, mit der ich zu Gott unterwegs bin.
Mein Beruf: habe ich meinen Beruf und auch meine Berufung gelebt? Im Beruf? In der Familie? Meinen Beruf - Kinderkrankenschwester - habe ich immer geliebt und auch gerne gemacht. Auf den Stationen habe ich auch immer versucht, als Christ dort zu sein und zu arbeiten. Auch in der Familie versuche ich dies zu leben.
Meine Familie: habe ich alles ihr gegeben, was ich kann und soll? Was mein Mann, meine Kinder brauchen? Ich hoffe es.
Meine Zukunft: Was ist mir nun wichtig - was unwichtig? Was möchte ich noch tun? Das ist etwas, was mich immer wieder und intensiv beschäftigt auch: was will Gott von mir?
Jetzt, bei der Neuauflage meiner Krankheit, sind diese Gedanken noch stärker, noch intensiver geworden. Auch weil mir eben klar ist, wie begrenzt doch meine Zukunft auf der Erde ist. Dazu kommt jetzt dann noch das Abschiednehmen. Die Zeit die mir bleibt, möchte ich intensiv leben.
Was heißt das? Alles um mich herum stärker wahrnehmen und Freude daran haben und auch diese zu teilen. Es bedeutet aber noch stärker für mich: auf Gott hin zu leben. Zu IHM möchte ich ja kommen. ER ist mein Ziel.
Das heißt: Abschiednehmen von vielen kleinen und großen Dingen und bereit sein, zu IHM zu gehen. Diese Zeit, die Gott mir noch schenkt, möchte ich so nutzen, wie ER es sich wünscht. Zeit für IHN und mit IHM für andere.
Kath.net: Du bist entschiedener Christ, bist praktizierende Katholikin. Kommt in dir nicht die Frage auf: Wieso lässt Gott meine Krankheit zu? Wieso schenkt er mir keine Heilung?
Karrenbauer-Wierig: Wieso lässt Gott die Krankheit zu? Das steht mir seit fast 6 Jahren vor Augen. Warum ich? Warum so früh?... Vor allem in der ersten Zeit nach der Diagnose war ich da sehr unter Spannung. Die Gedanken an meine noch jungen Kinder (damals 12 und 9 Jahre), an all das was ich noch machen wollte - all das hat schon gebohrt. Allerdings lebe ich schon lange als überzeugte Christin, Katholikin. Ich habe mich ganz in Gottes Hand gegeben und so war da auch immer der Wunsch, das zu leben, was Gott will. Auch die Annahme meiner Krankheit gehört dazu.
Das Musical Elisabeth von Thüringen von Peter Janssens hat mir dabei geholfen. Vor allem das Lied, nachdem Elisabeth vom Tod ihres geliebten Mannes erfahren hat. Da kommt diese innere Zerrissenheit heraus. Warum hast du ihn nicht beschützt und behütet - Es sei: Dein Wille, der geschehe Sie hatte ihren Mann verloren - ich zumindestens einen Teil meiner Zukunft.
So ist es auch heute noch manchmal. Gott hat mir in dieser Zeit aber immer wieder seine große Liebe gezeigt. ER hat mir Frieden geschenkt.
Jetzt bei der Entdeckung der Metastasen war es etwas anders. Gott hat mich darauf vorbereitet. ER hat mir den Weg schon vorher gezeigt. Eine wichtige Erfahrung dabei war die Krankensalbung 2005 in Banneux. Der Priester hat mir damals schon gesagt: Ein langer steiler Weg liegt vor Ihnen.
Genau das erlebe ich nun verstärkt: Einen langen steilen Weg.
Aber immer ist da Gott - ER trägt, hält und liebt mich. Wieso schenkt ER keine Heilung? Wenn ich das wüsste.
Wir - also ich, meine Familie und meine Freunde - bitten IHN darum. Ich hoffe auch immer noch auf Heilung von IHM. - jeden Tag neu erbitte ich es, allerdings auch immer mit dem Zusatz: nicht mein sondern Dein Wille geschehe.
Auch hier gebe ich mich in Gottes Hand und schenke IHM mein Leben. ER weiß was das Beste für mich ist auf dem Weg zum Himmel - darauf vertraue ich.
Kath.net: Was erwartest du, was auf dich zukommt? Welche Absprachen hast du mit deiner Familie und mit deinen Ärzten getroffen?
Karrenbauer-Wierig: Ich merke jetzt schon, dass ich vieles nicht mehr kann. Oft fehlt mir die körperliche Kraft oder auch die Energie. Für mich ist das mit am Schwersten anzunehmen. Wenn die Therapiepause zu lang ist, merke ich dies am deutlichsten. Dann kommen Schmerzen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Lustlosigkeit. Wenn die Therapie nicht mehr greift, wird das mehr werden. Vor allem die Schmerzen. Darauf stelle ich mich aber jetzt schon ein. Bisher habe ich nur ab und an Schmerzen in der Lebergegend. Aber je weiter der Krebs voranschreitet, desto größer werden die Gebiete werden. Eventuell wird dann auch die Lunge mitleiden und ich nicht mehr so gut Luft bekommen. Mit dem Onkologen habe ich deswegen vor allem auch über die Schmerztherapie gesprochen - das ist mir wichtig.
Mit meiner Familie spreche ich immer sehr offen über meine Krankheit. Das war von Anfang an so. Ich wollte nicht aufpassen müssen, was ich sage. Auch mit meinen Kindern habe ich über die Krankheit gesprochen. Mir ist es wichtig, dass auch die Kinder Bescheid wissen. Mit meinem Mann spreche ich über alles, was mich und uns betrifft - also über die Krankheit, über das Sterben, den Tod, und alles was danach für sie kommt. Auch mit meinen Geschwistern und Eltern oder in der Gemeinschaft funktioniert das Sprechen darüber sehr gut.
Für mich ist es wichtig, auch eine christliche Patientenverfügung zu haben. Die habe ich als erstes mit meinem Mann, einer Ärztin und einem Theologen, der in der Hospizbewegung mitarbeitet, durchgesprochen. Um wirklich zu wissen, worum geht es dabei. Dann habe ich die Punkte auch noch einmal mit meinem Mann besprochen, was ich genau möchte und was mir wirklich wichtig ist. Ich denke, dies ist eine gute Möglichkeit, sich selber darüber klar zu werden und mit dem Partner darüber auch sprechen zu können.
Auch unser Testament haben wir zusammen gemacht. Es sind wichtige Schritte auf den Himmel zu.
Kath.net: Entschuldige, wenn ich dich so direkt frage: Warum fährst du nicht in die Schweiz und wählst den Freitod?
Karrenbauer-Wierig: Ganz kurz gesagt: Dazu liebe ich mein Leben zu sehr.
Etwas länger: Im Moment geht es mir ja auch zu gut, um überhaupt in diese Richtung zu gehen. Aber auch in Zeiten, in denen ich starke Schmerzen habe oder auch Ängste davor oder massive Darmprobleme, denke ich nicht daran mein Leben zu verkürzen. Ich glaube auch nicht, dass uns das zusteht.
Aber vor allem erlebe ich gerade in den schlechten und schwierigen Phasen meiner Krankheit Gott so stark, dass ich zwar gerne zu IHM kommen möchte, aber nicht über eine Selbsttötung. Das Leben ist zu allen Zeiten so wertvoll, dass ich eine Abkürzung für falsch halte. Gott hat uns das Leben geschenkt - ER ist der Herr über Leben und Tod. Soll ich dieses wundervolle Geschenk wegwerfen? Nein, denn selbst die schweren Zeiten führen mich näher zu IHM.
All das Leid, dass ich durchlebe, schenke ich IHM. ER macht daraus Segen für mich und für andere.
Kath.net: Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?
Karrenbauer-Wierig: Das ist für mich in meinem Glauben die größte und schönste Hoffnung. Nach dem Leben hier auf Erden, nach dem Tod ist es nicht vorbei. Danach fängt das richtige Leben - nämlich das mit Gott und bei IHM - erst richtig an. Der Himmel ist das, wonach ich mich sehne, worauf ich hinlebe.
Danach richte ich mein Leben hier auf Erden aus.
Immer mit Gott zu leben, ist schon hier auf Erden wunderbar, wie schön wird es erst sein, wenn wir ganz bei IHM und mit IHM in Ewigkeit leben.
Kath.net: Was gibt dir Halt?
Karrenbauer-Wierig: Meine Familie, meine Freunde und meine Gemeinschaft geben mir mit ihrer Hilfe und Unterstützung Halt.
Der größte Halt in meinem Leben ist aber Gott. Durch Gebet, durch die Sakramente, lebe ich mit IHM und ER in mir.
Das Gebet in verschiedenen Formen - ob der Lobpreis, das Rosenkranzgebet, das freie Gebet oder auch Psalmen und Lieder - all das bringt die Verbindung mit IHM und ist so auch Halt. Auch das Gebet in der Gebetsgruppe und in der Gemeinschaft geben mir immer wieder den Halt, den ich brauche. Und das Gebet der anderen für mich - ich spüre es und es trägt mich.
In den Sakramenten begegnet ER mir persönlich. Ob in der monatlichen Beichte, oder der heiligen Messe, oder der eucharistischen Anbetung.
Ganz besonders möchte ich aber auch auf die Krankensalbung hinweisen, die mir so viel Stärke gegeben hat. Ich glaube, es ist das Sakrament, was heute zu wenig im Blick ist. Und dort habe ich jedes Mal so viel Kraft von Gott bekommen und Stärkung für die schwere Zeit. Die Priester sollten die Krankensalbung viel stärker den Kranken als Hilfe für ihr Leben anbieten.
Kath.net: Wer ist Jesus Christus für dich? Welche Bedeutung hat er für dein Leben?
Darüber könnte ich, so glaube ich, Stunden erzählen. Aber hier eher in Kürze: Er ist so vieles für mich - ja eigentlich alles.
ER ist Gott, Gottes Sohn, Retter, Herr, Bruder, Vertrauter, Geliebter, Helfer ja, eben mein Leben. Jeder einzelne dieser Aspekte ist in meinem Leben wichtig und tragend.
Ich bin ja in der charismatischen Erneuerung Zuhause. Da ist ja Jesus Christus ganz wichtig und zentral - für jeden Einzelnen persönlich. Über IHN geht der Aufbau einer Beziehung zu Gott. ER wird sehr viel direkt im Gebet angesprochen. Über Ihn weiß ich mit am meisten von den drei Personen unseres Gottes. Zumindestens über den Mensch Jesu gibt es ja genug zu lesen. Obwohl dort ja immer auch Gott - Gott Sohn - durchscheint und in manchen Taten und Worten auch ganz deutlich wird.
Bei meiner Lebensübergabe (d.h. ich schenke mich und mein Leben Gott) habe ich mich ganz an Jesus gehalten.
JESUS ist mein Freund und Bruder. ER geht den Weg mit mir und zeigt mir den richtigen Weg. ER ist aber auch derjenige, der mich erlöst hat, der mich rettet. Ohne IHN bin ich nichts.
Kath.net: Susanne, du bist katholisch aufgewachsen und erzogen worden, und dann ist dein christlicher Glaube zu deiner selbstverantworteten Entscheidung geworden. Möchtest du uns die wichtigsten Stationen deiner Entwicklung nachzeichnen?
Karrenbauer-Wierig: Ich bin als fünftes und jüngstes Kind in eine katholische Familie hineingeboren. Als Familie haben wir in der Kirche gelebt. Abends haben wir gemeinsam den Rosenkranz gebetet und sonntags sind wir zusammen in die Heilige Messe. Meine Mutter hat sich auch immer in der katholischen Bücherei und im Pfarrgemeinderat engagiert.
Zur Kommunion bin ich früh gegangen: In der ersten Klasse habe ich die erste heilige Kommunion empfangen. Meinen Eltern war es wichtig, dass das Sakrament, dass Gott im Mittelpunkt steht und nicht ein weltliches Fest. Das hat sich mir schon eingeprägt.
Die Familie ist dann 1975 wieder ins Rheinland gezogen. Dort lebt die Familie meiner Mutter. In jenem Jahr kamen wir dann auch in den Kontakt zur charismatischen Erneuerung. Eine Cousine und ein Cousin haben mit meiner Schwester zusammen eine Gebetsgruppe gegründet. Ich folgte ziemlich schnell nach. Mit gut 12 Jahren habe ich dann zum ersten Mal meine Lebensübergabe vollzogen. Ich war noch nicht gefirmt, aber lernte so den heiligen Geist intensiv kennen. In dieser Zeit ist mir der Lobpreis und das Sprachengebet ein wichtiger Teil meines Lebens geworden. Und gerade wenn es mir schlecht geht und ich gefühlsmäßig nicht gut drauf bin, dann ist es der Lobpreis, der mich zu Gott trägt.
In der Schule war es schwer für mich. Als einzige überzeugte Christin und katholische Kirchgängerin habe ich sehr unter den Klassenkameraden gelitten. Es war für mich eine Probe, ob mein Glaube da standhält. Und der Glaube hat mich durch die Zeit getragen.
Meine Firmung mit 14 Jahren, mit meinen Geschwistern zusammen, war ein großes Familienfest. Zu dieser Zeit waren bis auf meinen Bruder alle in der Gebetsgruppe. Später kam auch er dazu. Als wir dann junge Erwachsene waren, entstand aus der Gebetsgruppe heraus eine kleine Familiengemeinschaft. Unser Charisma ist die Familie. Wir möchten unseren Glauben innerhalb der Familie leben und auch weitergeben und damit auch nach außen wirken.
Mit 26 Jahren habe ich meinen Mann geheiratet, der ebenfalls überzeugter Katholik ist. Meine Kinder kamen und wir leben alle innerhalb unserer Gemeinschaft und Kirche.
Eine weitere Glaubensstation ist meine Krankheit. In dieser Zeit hat sich mein Glaube vertieft.
Ohne Gott möchte ich nicht leben. Denn ohne IHN bin ich nichts.
Kath.net: Was bedeutet dir die Heilige Eucharistie?
Karrenbauer-Wierig: Die Eucharistie ist mir immer wichtiger geworden. Hier begegne ich ganz intensiv meinem Herrn und Gott. Ob in der eucharistischen Anbetung oder in der Heiligen Messe.
In der Anbetung finde ich den Frieden und die Ruhe in Gott. Leider kann ich durch meine Krankheit seltener an der eucharistischen Anbetung teilnehmen.
In der Heiligen Messe ist die Begegnung mit Gott besonders intensiv. Jesus schenkt sich mir. ER - GOTT - macht sich für mich ganz klein, damit ich IHN aufnehmen kann und ER wirkt dann in mir. ER wandelt mich in Seine Liebe. Immer mehr, je mehr ich es zulasse.
Kath.net: Du sagtest, dass du jeden Monat zur Beichte gehst? Warum beichtest du?
Es war für mich ein Lernweg, dies zu erkennen. Ja, heute ist es mir wichtig, jeden Monat zur Beichte zu gehen.
Die Beichte ist für mich ebenfalls eine Gottesbegegnung. Beichte ist Aussöhnung mit Gott. Ich bin Sünder, d.h. ich drehe mich von Gott weg - möchte meinen eigenen Weg gehen, meinen eigenen Kopf durchsetzten und entferne mich so durch Sünden von Gott und Seinem Weg. Vor (also bei der Vorbereitung) und in der Beichte richte ich mich wieder auf Gott und Seinen Weg aus. ER reicht mir die Hand und führt mich wieder auf den richtigen Weg.
Im Kleinen geschieht es schon jeden Tag - immer wieder versuche ich, mein Leben ganz auf IHN auszurichten und immer wieder gehe ich von diesem Weg ab.
In der Beichte gibt mir Gott durch den Priester die Zusage: Deine Sünden sind dir vergeben. Komm an mein Herz und lass dich von mir in Liebe verwandeln.
Für mich ist es wunderbar, einen guten Beichtvater zu haben. Dafür danke ich Gott von ganzem Herzen, denn es ist Gnade.
Kath.net: Wenn du betest, zu wem betest du bevorzugt und warum?
Es ist verschieden, zu welcher der drei göttlichen Personen ich bete. Ich möchte alle drei ehren und lieben.
Über den Tag verteilt und auch in meiner persönlichen Gebetszeit wende ich mich meist an Jesus. In meiner Gebetsecke habe ich ein Bild des barmherzigen Jesus. Sein Blick zieht mich an. Oft setze ich mich dann in die Gebetsecke und erwidere Seinen Blick. Sein Blick ist voll Liebe und durchdringt mich. Oft wird mir dann bewusst, wie wenig ich diese Liebe erwidere und lebe.
Auch meine Stoßgebete schicke ich zu Jesus.
In der Heiligen Messe mache ich mir immer bewusst, dass diese an den Vater gerichtet ist. ER steht dann auch in meinen Gebeten im Mittelpunkt. Der Sohn hat sich für uns geopfert, damit wir vor den Vater treten können.
Im Lobpreis sind viele Lieder an den Heiligen Geist gerichtet. ER ist es, der auch für uns eintritt im Sprachengebet. Wenn unsere eigene Sprache versagt, dann spricht ER für uns mit dem Vater. ER ist die Liebe und wandelt uns, wenn wir dazu JA sagen. ER bringt uns die Gaben Gottes und packt sie in uns aus. Wenn wir uns öffnen, können wir die Charismen leben, die ER uns schenkt.
Der Heilige Geist bewirkt in uns das Gute.
Der Vater öffnet uns die Arme in Seiner Barmherzigkeit.
Der Sohn hat uns erlöst und begleitet uns zum Vater.
Kath.net: Wer ist dein Lieblingsheiliger?
Karrenbauer-Wierig: Ich habe mehrere Lieblingsheilige. Einer, der mich aber schon sehr lange und intensiv begleitet, ist der heilige Franz von Sales. Seine Philothea scheint für mich geschrieben zu sein. Jetzt in der Fastenzeit lese ich sie wieder und sie hilft mir, meinen Weg zu Gott besser zu gehen. Da ist das Immer-Wieder-Ausrichten auf Gott, das ich so nötig habe.
Doch ich liebe auch den heiligen Don Bosco, die kleine Thérèse von Lisieux oder auch Edith Stein.
Ich hoffe, dass auch Pius XII bald offiziell zu den Heiligen gehört. Ihn liebe ich sehr. Er ist so verkannt, dabei hat er so viel Gutes getan sowohl für viele einzelne Menschen als auch für die gesamte Kirche.
Sie alle sind für mich Zeichen der Liebe Gottes und Wegweiser auf IHN. Allerdings bewegliche Wegweiser - denn sie begleiten uns auf dem Weg zu Gott und bitten bei IHM für uns.
Kath.net: Liebe Susanne, ich danke dir sehr für deine offenen Antworten. Ich möchte dich bitten, dass du für alle betest, welche dieses Interview lesen werden.
Lied von Chris Rice: Komm zu Jesus/Come to Jesus
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