Hätte mir von Theologen erwartet, dass sie auch theologisch arbeiten

2. April 2011 in Deutschland


Erzbischof Zollitsch kritisiert erneut "Theologenmemorandum" und sagt: "Ja, ich habe auch mit dem Papst darüber gesprochen und meine Position gesagt"


Rom (kath.net)
Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat in einem Interview mit "Radio Vatikan" erneut zum umstrittenen "Theologenmemorandum" Stellung genommen und gemeint, dass diese Forderungen benannt haben, die "viele Leute" in der Kirche auch stellen. Wörtlich sagte Zollitsch: "Ich hätte mir natürlich von den Theologen erwartet, dass sie auch theologisch arbeiten, etwa die große Frage nach Gott stellen, auch die große Frage stellen, wie es zu dieser Säkularisierung kommt, in der wir leben, denn die hat ja Wurzeln, die weit, weit zurück reichen. Oder auch die Frage theologisch zu stellen, wir wir heute einen Weg nach vorne gehen können – und was ist nun heute die Chance des Glaubens, wie kann ich im Heute glauben, wie kann ich heute über Gott sprechen, wie kann ich heute die Wahrheiten verkünden, um die es uns allen geht? Das sind für mich die ersten und die grundlegenden Fragen."

Für Zollitsch werde es sicher Situationen geben, wo wir sagen müssen, dass wir hier als Kirche in Deutschland nicht weiter komme. "Hier sind weltkirchliche Fragen angesprochen, die auch nur auf der Ebene der Weltkirche entschieden werden können. Dann gibt es theologische Positionen, über die man miteinander sprechen und die man auch weitergeben kann. Es wird aber auch Situationen geben (wenn ich etwa das Verhältnis Priester und Laien anspreche oder wenn ich an manche Strukturfragen der Kirche in Deutschland denke), wo wir selber Entscheidungen treffen und Wege nach vorne gehen können.“"

Zollitsch sagte, dass er diese Woche auch mit dem Papst über das Memorandum gesprochen habe. "Ja, ich habe auch mit dem Papst darüber gesprochen und meine Position gesagt. Ich habe auch dargelegt, dass ich bei uns in Freiburg das Professorenkollegium der Universität zum Gespräch eingeladen habe. Wir haben miteinander gesprochen und wir haben vereinbart, beim nächsten Gespräch, das im Mai sein wird, über die Frage Theologie und Lehramt zu sprechen. Wir wollen schauen, wie wir mit diesen Fragen weiter kommen."




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