Pakistan: Shabaz Bhatti unter den 'neuen Zeugen des Glaubens'

7. April 2011 in Weltkirche


Bei der Feier in Rom lag die persönliche Bibel des ermordeten pakistanischen Ministers auf dem Altar. Bischof Coutts: Bhatti ist ein Beispiel für „politisches Engagement von Christen“


Rom (kath.net/Fidesdienst) Shahbaz Bhatti wurde im Rahmen einer am gestrigen 5. April von der Gemeinschaft Sant’Egidio organisierten feierlichen abendlichen Gebetsfeier in der Kirche San Bartolomeo auf der römischen Tiberinsel in die Liste der „neuen Zeugen des Glaubens“ aufgenommen. Die römische Kirche ist nach den „neue Zeugen des Glaubens“ benannt und beherbergt die Reliquien zahlreicher Märtyrer des Glaubens der heutigen Zeit aus allen Kontinenten.

Während der Feier lag die persönliche Bibel Bhattis in Hurdu auf dem Altar der Märtyrer in Asien und Ozeanien. An der Feier nahmen auch der neu gewählte Vorsitzende der Pakistanischen Bischofskonferenz, Bischof Joseph Coutts von Faisalabad, und der Bruder des ermordeten pakistanischen Minderheitenministers und derzeitige Sonderberater der pakistanischen Regierung für religiöse Minderheiten, Paul Bhatti, teil.

In seiner Ansprache erinnerte Bischof Coutts daran, dass „Shahbaz Bhatti seinen christlichen Glauben stets konsequent in allen Bereichen des Lebens umgesetzt hat“ und bezeichnete ihn als „Beispiel für politisches Engagement von Christen.

Die Pakistanische Bischofskonferenz hat unterdessen auch bereits bei den zuständigen Stellen im Vatikan einen Antrag auf Aufnahme Bhattis in die Liste der „Märtyrer der Weltkirche“ eingereicht. Dies bestätigt der Vorsitzende der Bischofskonferenz im Gespräch mit dem Fidesdienst.

„Shahbaz Bhatti bezeugte seinen Glauben im Alltag mit großem Mut und setzte sich dabei vor allem für die christliche Glaubensgemeinschaft, den Dialog und den Schutz der Minderheiten ein. Die Erinnerung an ihn wird den Christen in Pakistan helfen, diese Mission für Freiheit, Gerechtigkeit und friedliches Zusammenleben fortzusetzen, so Pfarrer Paolo Cristiano, Pakistanbeauftragter der Gemeinschaft Sant’Egidio.

Der abendlichen Gebetsfeier hatte ein Treffen zum Thema „Shahbaz Bhatti, ein Leben für Dialog und Zusammenleben in Pakistan“ stattgefunden an dem neben Bischof Coutts und Paul Bhatti auch der italienische Außenminister Franco Frattini und der Großimam der Moschee in Lahore, Syed Muhammad Abdul Khabir Azaz teilnahmen. Der Vertreter der muslimischen Glaubensgemeinschaft, der jede Woche zu Tausenden muslimischen Gläubigen spricht, erinnerte an die Notwendigkeit „freundschaftlicher Beziehungen zwischen Christen und Muslimen in Pakistan“. Bischof Coutts betonte: „Es ist heute Aufgabe jedes Christen in Pakistan, den Spuren Bhattis zu folgen und sich für die Förderung des harmonischen Zusammenlebens und die Religionsfreiheit einzusetzen“.



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