Kardinal Marx bezeichnet Kernenergie als Teufelszeug

9. April 2011 in Aktuelles


Der Schutz der Menschen sei legitim, jedoch die kriegerische Absetzung eines Diktators problematisch, sagte Kardinal Marx in der Rheinischen Post.


Düsseldorf (www.kath.net/ ots)
Für den Erzbischof von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, ist Atomenergie "Teufelszeug". Marx, ein Mitglied der von Kanzlerin Merkel einberufenen Ethikkommission Kernenergie, meinte im Interview mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Freitagausgabe): Schon Kardinal Höffner habe 1980 auf die ungeheuren Risiken der Atomenergie, auf die unabschätzbaren Folgen für kommende Generationen hingewiesen. Es sei Mehrheitsposition in der Kirche, aus dieser Energiegewinnung auszusteigen.

Ebenso wie bei der Nutzung der Kernenergie überschreitet der Mensch nach Ansicht des Münchner Kardinals auch in der Embryonenforschung eine Grenze, die er nicht überschreiten darf, indem er zwischen lebenswertem und lebensunwertem Leben unterscheiden wolle.

Auch zum Militäreinsatz der Nato in Libyen nahm Marx eine differenziert kritische Position ein: Waffeneinsatz als Nothilfe für Menschen, die sonst massakriert würden, das erscheine ihm nachvollziehbar. Aber Krieg zu führen, um einen Diktator abzusetzen, "da hätten wir viele Anlässe für militärisches Einschreiten".


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