8. Juni 2011 in Weltkirche
Der bekannte deutsche Ordensmann, der sich für misshandelte Kinder in Sierra Leone einsetzt, wurde vom Onkel eines Mädchens verletzt.
Freetown (kath.net/pm) Der Trierer Ordensmann und Sozialarbeiter Lothar Wagner hat bei einer Messerstecherei in Freetown/Sierra Leone eine Verletzung im Unterleib davongetragen. Dies teilte die Don Bosco Mission am Dienstag in Bonn mit.
Lothar Wagner ist durch einen Film, der am 17. April 2011 in der ARD unter dem Titel Der Marathonmann ausgestrahlt wurde, bundesweit bekannt geworden.
Der Angriff erfolgte in einem neu eröffneten Shelter für obdachlose Mädchen, das der Salesianerbruder Lothar Wagner Ende März 2011 im Stadtzentrum von Freetown eröffnet hat. Dort finden Mädchen Unterkunft, die Opfer von Kinderarbeit, Kinderhandel und sexuellem Missbrauch sind.
Zu den Heimbewohnern gehörte ein sechsjähriges Kind, das von einem Onkel fast zu Tode geprügelt wurde und dort Zuflucht gefunden hatte. Der Mann war deshalb kurzfristig im Gefängnis gelandet. Als er nach einigen Tagen wieder freikam, verschaffte er sich Zugang zum Heim, indem er den Wachhabenden überrumpelte. Bevor er selber überwältigt werden konnte, stach er blind mit einem Messer auf den Ordensmann ein, der eine tiefe Wunde am Bauch davontrug.
Laut Aussagen der Don Bosco Mission ist Bruder Lothar Wagner wiederholt wegen seines mutigen Einsatzes gegen den organisierten Kinder- und Menschenhandel in Westafrika mit Todesdrohungen konfrontiert worden.
Unter dem Titel Lothar läuft sendet das Bayerische Fernsehen am 15. Juni 2011 um 19.00 Uhr in der Reihe Stationen einen 45-Minuten-Film über den deutschen Ordensmann, der sich seit Jahren ganz dem Schutz von missbrauchten und versklavten Kindern verschrieben hat.
Foto: (c) Jugend Eine Welt (www.jugendeinewelt.at)
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