25. Juni 2011 in Österreich
Kirchenspalter machen mobil und veröffentlichen einen 'Aufruf zum Ungehorsam' - Gefordert werden Priesterinnen - Aushilfspriester werden dafür abgelehnt, lieber möchte man "selbstgestaltete Wortgottesdienste"
Wien (kath.net)
Die umstrittene Vereinigung "Pfarrer-Initiative" ruft in einem neuen Schreiben zum Ungehorsam in der Kirche auf. Das Pamphlet wurde vor einigen Tagen am Dreifaltigkeitssonntag veröffentlicht. Die Anti-Rom-Initiative möchte ab sofort auch die Hl.Messen missbrauchen und in jedem Gottesdienst "eine Fürbitte um Kirchenreform" sprechen. Geschieden-Wiederverheiratete, Mitglieder anderer christlicher Kirchen und fallweise auch für Ausgetretene möchte man in Zukunft die Hl. Eucharistie geben. Dann möchte man möglichst vermeiden, "an Sonn- und Feiertagen mehrfach zu zelebrieren" oder "durchreisende und ortsfremde Priester" einzusetzen. Besser ist für die Gruppe ein "selbstgestalteter Wortgottesdienst" als "liturgische Gastspielreisen". Wortgottesdienste mit Kommunionspendung möchte man auch als "priesterlose Eucharistiefeier" ansehen. Entgegen der Lehre der Kirche sieht die "Pfarrer-Initiative" damit die Sonntagspflicht erfüllt. Auch das Predigtverbot für Laien möchte man missachten. Dann möchte man in jeder Pfarre einen "eigenen Vorsteher". Die Gruppierung möchte in Zukunft auch "jede Gelegenheit" nützen, um sich öffentlich für die Zulassung von Frauen und Verheirateten zum Priesteramt auszusprechen. Abschließend erklärt man sich auch mit jenen "Kollegen" solidarisch, die wegen einer Eheschließung ihr Amt nicht mehr ausüben dürfen, aber auch mit jenen, die trotz einer Beziehung weiterhin ihren Dienst als Priester leisten. Beide Gruppen folgen laut der "Pfarrer-Initiatve" mit ihrer Entscheidung ihrem Gewissen. Von Seiten der Österreichischen Bischofskonferenz gibt es zu den neuen Provokationen der Gruppierung noch keine Stellungnahme. Zumindest eine indirekte Antwort auf die Provokation hat Kardinal Schönborn bereits am gestrigen Freitag gegeben. Wörtlich sagte Schönborn: "Gehorsam Gott gegenüber, das versteht sich von selber als Ruf an alle Christen. Wir bitten ja, dass der Wille unseres Vaters im Himmel geschehe. Aber dieser Gehorsam nimmt auch die Gestalt des kirchlichen Gehorsams an, dem eigenen Bischof und dem Papst gegenüber. Das mag manchen heute wie eine Entmündigung aussehen. Es ist aber von vitaler Bedeutung für die Gemeinschaft der Kirche."
Die umstrittene "Pfarrer-Initiative" wird laut eigenen Angaben von 313 Priestern, laisierten Priestern und Diakonen unterstützt, darunter sind folgende Namen: Außerhofer Gidi, Bachmair Johann, Fehrerhofer Johann, Fischer Udo, Golatz Andreas, Granegger Rupert, Habichler Alfred, Handler Franz, Helm SVD Franz, Höller O.Cist Friedrich, Jungreithmair OSB Arno, Kaspar Peter Paul, Kranebitter Bernhard, Lichtenegger SVD Walter, Mensdorff-Pouilly SM Eugen, Rosner Rupert, Salcher Franz, Schandera Gilbert, Schlagnitweit Markus, Schobesberger Franz, Schüller Helmut, Stark Wolfgang, Stöllnberger Johann, Theurl Rudolf, Wahlmüller Philipp, Weinbub OSB Bernhard, Zoidl Christian und Öhler Christian.
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