Zollitsch vor Papstbesuch: Das Meinungsbild hat sich verändert

7. September 2011 in Deutschland


Erzbischof Zollitsch im Interview mit der „Welt“ über den Papst und seinen Besuch, die Ökumene und die „katholische Bandbreite“


Freiburg (kath.net) „Da kommt ein Mann, der nicht nur für das Katholische steht, sondern für klare Werte, die über diese Welt hinausweisen. Ein Mann mit fast prophetischen Zügen“, sagte der Erzbischof von Freiburg und Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz in einem längeren Interview mit der „Welt“ über den Papstbesuch. Die Anmerkung der Zeitung, dass es für den Papst nicht gerade ein „Heimspiel“ werde, verneinte Zollitsch und zeigte sich beeindruckt von den hohen Anmeldezahlen.

„Das Meinungsbild hat sich verändert. Seine Pastoralbesuche der jüngsten Zeit, sein Auftritt auf dem Weltjugendtag haben der Welt gezeigt: Benedikt XVI. ist nicht der Hardliner, als der er so oft dargestellt wurde.“

Das Recht auf Demonstrationen gebe es, doch wünscht sich Zollitsch, dass „die Person des Papstes respektiert wird“. Der Vorwurf einer „Machtdemonstration“ der Kirche sei „absurd“. Die Papstrede vor dem Bundestag sei „nicht nur eine Auszeichnung für Benedikt XVI., sondern auch für Deutschland“.

Anzeichen für eine Spaltung der Kirche sieht Zollitsch keine. „Wir haben eine katholische Bandbreite, in vielen Fragen gehen die Positionen auseinander. Aber das ist nicht die Frage eines Schismas. Wir versuchen, in dieser großen Bandbreite den Weg nach vorne zu finden und möglichst viele dabei mitzunehmen.“

Die Überlegung, den Papst als „Sprecher“ aller Christen anzuerkennen, findet der Erzbischof interessant: „Die römisch-katholische Kirche ist die größte christliche Kirche. Warum kann nicht ihr Oberhaupt zugleich Sprecher der Christen werden?“

An der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen sei man dran: „Wir wollen sie nicht auf den Sankt-Nimmerleins-Tag verschieben, aber wir brauchen entsprechende Zeit, um das seriös zu lösen.“

Das vollständige Interview in der “Welt”

Foto: (c) kathpedia



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