8. September 2011 in Deutschland
Brummers Beitrag sei nicht förderlich für den ökumenischen Dialog, sagte der DBK-Vorsitzende. - Bischof Wanke: Papstbesuch ist Jahrtausendereignis
Berlin (kath.net/KNA) Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, kritisierte auf Anfrage einen Artikel des «chrismon»-Chefredakteurs Arnd Brummer in der aktuellen Ausgabe der evangelischen Monatszeitschrift. Er wundere sich über einen derartigen Beitrag unmittelbar vor dem Papstbesuch. Dem ökumenischen Dialog sei er in jedem Fall nicht förderlich. Es werde aber sicherlich Gelegenheit geben, darüber mit den Verantwortlichen zu sprechen.
In einem polemischen Essay hatte Brummer die katholische Kirche und den Papst kritisiert. Aufgeklärte Katholiken verzweifelten an den dogmatischen Verlautbarungen aus Rom. Die Streitkultur in der evangelischen Kirche sei «besser, als sich als Schaf zu fühlen und einem Oberhirten hinterherzutraben, der allein zu wissen beansprucht, wo es hingehen soll», heißt es mit Blick auf den Papst.
Der Erfurter katholische Bischof Joachim Wanke hat den Papstbesuch als «Jahrtausendereignis» für sein Bistum bezeichnet. Für die Katholiken, die in der DDR so lange eingeschlossen waren, habe der Besuch von Benedikt XVI. (Foto) eine besondere Bedeutung, sagte Wanke am Mittwoch vor Journalisten in Berlin. Er erweitere ihr «weltkirchliches Bewusstsein». «Das ist für uns ein wirkliches Geschenk.»
Vom Papst erwarte er sich ein ermutigendes Wort dazu, wie die Menschen in den neuen Bundesländern die nach der friedlichen Revolution gewonnene Freiheit noch stärker nutzen könnten, sagte der Bischof. Erstmals besucht ein Papst die neuen Bundesländer.
Mit Blick auf die Begegnung des Papstes mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland am 23. September in Erfurt erklärte Wanke, er gehe davon aus, dass der Papst auch Impulse für die Ökumene geben werde. Zugleich betonte er, es gehe nicht nur um Gesten seitens der katholischen Kirche. «Die Bringschuld ist gegenseitig», so der Bischof.
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