12. September 2011 in Österreich
Für Manfred Scheuer sind die Mitglieder der "Pfarrerinitiative" keine "Gegner" sondern "Mitarbeiter": Diese müssen keine Sanktionen befürchten. Er unterstelle ihnen "gute Absicht" und "engagierte Seelsorge"
Innsbruck (kath.net)
Der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer hat am vergangenen Freitag zur umstrittenen Pfarrerinitiative Stellung genommen und dabei gemeint, dass es Konsens gebe, dass es Reformen in der Kirche benötige, aber massive Spannungen und Dissens über die Diagnose und die Therapie. Gegenüber der "Tiroler Tageszeitung" meinte Scheuer, dass das Paket der Initiative aufgeschnürt werden müsse. Von "aggressiver Vereinfachung" halt er nichts. Für den Innsbrucker Bischof sind die Mitglieder der Iniative auch nicht "Gegner" sondern "Mitarbeiter". Die zwölf Priester, in in Tirol den Aufruf unterstützen, müssen auch keine Sanktionen befürchten. "Ich unterstelle ihnen eine gute Absicht." Diese betreiben "engagierte Seelsorge".
Eine Absage gibt es von Scheuer für "nicht umsetzbare Forderungen" wie die Zulassung von Frauen zum Priesteramt oder die Aufhebung des Zölibats für Priester. Letzteres könne nicht auf diözesaner Ebene behandelt werden. Beim Thema "wiederverheiratete Geschiedene", bei der Leitung von kleinen Pfarreien von Männern und Frauen in Kooperation mit Priestern oder das Predigen von Laien in der Eucharistiefeier möchte Scheuer den "Dialog auf diözesaner Ebene" vorantreiben. Wiederverheiratete Geschiedenen sollen "unter bestimmten Voraussetzungen" wieder in die Kommunionsgemeinschaft aufgenommen werden. Der Innsbrucker Bischof Scheuer betonte auch, dass keinen Pfarrer in seiner Diözese sanktionieren werde, der wiederverheirateten Geschiedenen die Kommunion gibt. Scheuer tritt auch für die Weihe von bewährten verheirateten Männern ein (viri probati). Der Zölibat ist allerdings für den Innsbrucker Bischof aber nicht die Hauptursache für den Priestermangel, den ortet er eher im gesellschaftlichen Wandel.
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